Biologistische Geschlechtervorstellungen
Laut Amadeu-Antonio-Stiftung richtet sich Antifeminismus "(...) gegen geschlechtliche und sexuelle Vielfalt, gegen Geschlechtergerechtigkeit und Gleichberechtigung, gegen die Auflösung vermeintlich traditioneller Familien, gegen Erziehung zu einer selbstbestimmten Sexualität und gegen eine diverse Gesellschaft mit vielfältigen Lebensentwürfen (...). Geschlechterrollen werden als genetisch vorgegeben und eindeutig aufgeteilt begriffen. Sie werden zugleich mit bestimmten Fähigkeiten, Charaktereigenschaften und eben auch mit gesellschaftlichen Positionen verknüpft (...). Antifeministische Ressentiments werden derzeit vor allem über Rassismus und Islamfeindlichkeit und unter Berufung auf die Bewahrung vermeintlich traditioneller, konservativer oder christlicher Werte geschürt. So werten Antifeminist*innen kinderlose Frauen ab und machen sie für den Geburtenrückgang in Deutschland verantwortlich; sie lehnen die gleichgeschlechtliche Ehe ab; sie sprechen vom sogenannten ‚Gender-Wahn‘; sie konstruieren die rassistische Figur des ‚übergriffigen Fremden‘, durch die sie eingewanderte junge Männer als alleinige Ursache für Gewalt an Frauen darstellen. "
Quelle https://www.amadeu-antonio-stiftung.de/antifeminismus/was-ist-gender/ zuletzt abgerufen am 09.11.2020)
Die biologistische Geschlechterideologie der "Volksgemeinschaft" ist äußerst anschlussfähig für die Mehrheitsgesellschaft. Antifeminismus fungiert so als Scharnier zwischen Rechtsextremen und der sogenannten Mitte der Gesellschaft.
Frauen erleben regelmäßig Beleidigungen, Belästigungen oder Übergriffe im öffentlichen wie privaten Raum aufgrund ihres Geschlechts, stereotyper Rollenzuschreibungen oder ihrer Sexualität. Adressaten von Ablehnung und Ausgrenzung bis hin zur offenen Feindseligkeit sind aber auch alle Menschen, die sich jenseits heterosexueller Beziehungskonzepte und geschlechtlicher Eindeutigkeiten bewegen.
Es ist wichtig, eigene Geschlechtervorstellungen und deren Entstehung zu reflektieren, Geschlechterstereotype in Frage zu stellen und biologistische Zuschreibungen von Männer- und Frauenrollen abzulehnen.