24. März: Stimmen der Wahrheit über Menschenrechtsverletzungen
„Frau, Leben, Freiheit“ – Drei Worte, die für die Revolution im Iran stehen. wachiwit-stock.adobe.com
Stunden später wurde sie bewusstlos ins Krankhaus gebracht und verstarb drei Tage danach. Der Familie wurde mitgeteilt, dass sie auf der Wache einen Schlaganfall erlitten hätte. Berichten zufolge wurde sie aber von der Sittenpolizei zusammengeschlagen und ermordet. Seit dem 16. September 2022 gibt es landesweit Proteste gegen die Islamische Republik, gegen die systematische Diskriminierung von Frauen und gegen Menschenrechtsverletzungen. Protestierende gehen auch weiterhin täglich auf die Straße und riskieren dabei ihr Leben. Dennoch nimmt die Zahl der Medienberichte in Deutschland zu der aktuellen Lage der iranischen Revolution stark ab. Deshalb wollen wir an diesem 24. März, dem internationalen Tag für das Recht auf Wahrheit über schwere Menschenrechtsverletzungen und für die Würde der Opfer, auf diesen Umstand aufmerksam machen.
Iran ist nur eines von vielen Ländern, wo aktuell schwere Menschenrechtsverletzungen stattfinden: Afghanistan, Katar, an der belarussisch-polnischen Grenze und vielerorts mehr. Die Liste ist lang, auch wenn die mediale Aufmerksamkeit in Deutschland dafür schwindet. Die Wahrheit über diese Menschenrechtsverletzungen wird aber nach wie vor durch Aktivistinnen und Aktivisten weitergetragen. Am 24. März wird jährlich der Internationale Tag für das Recht auf Wahrheit über schwere Menschenrechtsverletzungen und für die Würde der Opfer begangen. Dieser Gedenktag erinnert an den katholischen Erzbischof von San Salvador, Óscar Arnulfo Romero, der sich aktiv gegen Menschenrechtsverletzungen und für Gerechtigkeit in El Salvador einsetzte und am 24. März 1980 ermordet wurde.
Aktivisten heute machen auf verschiedene Weise auf das Thema aufmerksam, durch Social Media, durch Kunst, durch politische Interessensvertretungen, durch Kundgebungen und Proteste. Wenn ein Thema in der Öffentlichkeit etwas leiser wird, werden Aktivistinnen und Aktivisten lauter. Es braucht Stimmen wie zum Beispiel die von Daniela Sepehri, die auf Instagram täglich über die iranische Revolution informiert (www.instagram.com/danielasepehri), oder Shervin Hajipour, der mit seinem Protestlied Baraye eine inoffizielle Hymne der Proteste im Iran erschuf (https://www.youtube.com/watch?v=z8xXiqyfBg0). Die Stimmen der Wahrheit über Menschenrechtsverletzungen werden nicht leise, wir müssen nur wissen, wo wir sie finden können.