Kilian Jaspers, Tobias Heller und Hedda Schweinsberg (von links) unterstützen im Bundesfreiwilligendienst gehandicapte Menschen wie Christoph Müller. (Foto: Nicole Voss)
Zehn Jahre Bundesfreiwilligendienst (BFD) im Erzbistum Paderborn: Exakt 5.789 Personen haben seit dem 1. Juli 2011 einen BFD in caritativen Diensten und Einrichtungen geleistet, darunter mehr als 4.300 Personen im Pflege- und Betreuungsbereich. Am 1. Juli 2011 startete der BFD im Rahmen der Aussetzung der Wehrpflicht und des Zivildienstes als Ergänzung zu den bestehenden Diensten des Freiwilligen Sozialen Jahres und des Freiwilligen Ökologischen Jahres.
Unter anderem unterscheidet sich der BFD von den anderen Diensten dadurch, dass er allen Menschen ohne Altersgrenze offen ist. Wenn auch die weitaus meisten "Bufdis" im Erzbistum Paderborn unter 27 Jahre alt sind, nutzten in den vergangenen zehn Jahren mehr als 1.500 Personen über 27 diese neue Möglichkeit, darunter fast 200 über 50-Jährige. Gerade in dieser Vielfalt des Lebensalters sieht der Diözesan-Caritasverband Paderborn die Stärke dieses Dienstes: "Bundesfreiwillige können jede Menge Lebens- und Berufserfahrung in den sozialen Bereich einbringen", betont Diözesan-Caritasdirektor Josef Lüttig. Ob Altenpflege, Behindertenhilfe, Kinder- und Jugendhilfe, Kitas oder Krankenhäuser - der BFD habe auch dank dieser Vielfalt von Männern und Frauen jeden Alters, jeder Herkunft und Konfession sein eigenes Profil entwickelt.
"Für uns ist dieser Einsatz unverzichtbar - nicht nur als unterstützende Tätigkeit in den caritativen Diensten und Einrichtungen, sondern auch menschlich, denn die Freiwilligen sind mit ihrem Engagement und der eingebrachten Zeit eine echte Bereicherung für die betreuten und begleiteten Menschen in den Einsatzstellen," so Thomas Günther, zuständig für die pädagogische Begleitung der aktuell rund 500 Bundesfreiwilligendienstleistenden der Caritas im Erzbistum Paderborn. "Und für die Dienstleistenden selbst sind die gesammelten Erfahrungen ein wahrer Schatz für das eigene Leben".
Norbert Altmann, Leiter der BFD-Verwaltungsstelle beim Caritasverband für das Erzbistum Paderborn, sieht nach zehn Jahren allerdings auch Verbesserungsbedarf: "Die Ausführungsbestimmungen des BFD-Gesetzes könnten attraktiver gestaltet werden." Anstatt auf Bundesebene neue Freiwilligendienste wie einen Heimatdienst ins Gespräch zu bringen, wäre es nach zehn Jahren an der Zeit, den BFD weiterzuentwickeln. "Dazu gehören verbesserte Konditionen für die Freiwilligen wie z. B. freie Fahrt im öffentlichen Personennahverkehr, aber auch für die begleitenden Angebote."