Eröffnung des Instituts für christliche Unternehmenskultur an der Kommende Dortmund (v.l.): Dr. Klaus Klother, Prof. Dr. Dr. Ulrich Hemel, Erzbischof Hans-Josef Becker, Domkapitular Dr. Thomas Witt und Prälat Dr. Peter Klasvogt. (Foto: Michael Bodin / pdp)
Mit einem Festakt in der Dortmunder Kommende hat das Erzbistum Paderborn das Institut für christliche Unternehmenskultur gegründet. Das Institut hat die Aufgabe, Dienste und Einrichtungen im Erzbistum Paderborn dabei zu unterstützen, ihr christliches Profil zu stärken und weiter herauszuarbeiten. Dass dies erfolgreich gelingen kann und zu einem Mehrwert im Alltag der Einrichtungen führt, hat der Diözesan-Caritasverband in den vergangenen Jahren mit dem Projekt German CIM bewiesen. Dabei handelt es sich um eine in den USA entwickelte Methode (catholic identity matrix - CIM), mit der katholische Krankenhäuser ihre grundlegenden Werte identifizieren und in gelebte Praxis umsetzen können.
An die positiven Erfahrungen des Projektes German CIM anknüpfen: Domkapitular Dr. Thomas Witt lud als Vorsitzender des Institutskuratoriums Einrichtungen dazu ein, ihr kirchliches Profil mit Unterstützung des Institutes zu stärken. (Foto: cpd / Sauer)
"Die guten Erfahrungen mit dem Projekt German CIM waren der Türöffner für die Gründung des Instituts", freute sich Domkapitular Dr. Thomas Witt, Vorsitzender des Diözesan-Caritasverbandes. Als Vorsitzender des neuen Institut-Kuratoriums konnte er zahlreiche Gäste im Namen von Erzbischof Hans-Josef Becker, der zu der Feier eingeladen hatte, zum Gründungsfestakt begrüßen. Über den Krankenhaus- und Caritasbereich hinaus sollen, so Dr. Witt, weitere Einrichtungen und Organisationen im Erzbistum Paderborn von der Unterstützung des Institutes profitieren. Allein dem Diözesan-Caritasverband Paderborn sind 1.174 Einrichtungen mit 60.602 Beschäftigten angeschlossen.
Dem Kuratorium des Instituts gehören neben Dr. Witt auch Prälat Thomas Dornseifer als stellvertretender Generalvikar, Kommende-Direktor Prälat Dr. Peter Klasvogt, Klaus Bathen, Hauptgeschäftsführer der St. Johannes-Gesellschaft Dortmund, und Brigitte von Germeten-Ortmann, Leiterin der Abteilung Gesundheits- und Altenhilfe im Diözesan-Caritasverband an. Erster Direktor des an der Kommende in Dortmund ansässigen Instituts ist Dr. Klaus Klother, der zuvor als Geschäftsführer und in der ethischen Kompetenzentwicklung des Katholischen Krankenhausverbandes der Diözese Osnabrück tätig war.
Prof. Dr. Dr. Ulrich Hemel hielt den Festvortrag vor zahlreichen Führungskräften aus kirchlichen Einrichtungen im Erzbistum Paderborn in der Kommende Dortmund. (Foto: cpd / Sauer)
Bei der Profilbildung von christlichen Unternehmen und Organisationen spielen Führungskräfte eine entscheidende Rolle. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben ein feines Gespür dafür, wenn die Werte einer Organisation nur "aufgesetzt" wirken. Wo Werte lediglich "proklamiert" werden, kann Profilbildung nicht gelingen. "Werte sind nicht das Sahnehäubchen des Kuchens, sondern Bestandteil des Rezeptes", betonte Prof. Dr. Dr. Ulrich Hemel, Theologe, Unternehmensberater und Gründer des Instituts für Sozialstrategie, in seinem Festvortrag. Führungskräfte müssten die richtige Balance finden zwischen zweckrationalem Handeln und einem Handeln, bei dem die eigene, menschliche Seite mit ins Spiel kommt - vor allem in ihren kommunikativen Kompetenzen. "Eine Führungskraft, die nicht zuhören kann, ist keine gute Führungskraft." Wie ein Dirigent eines Orchesters müsse die Führungskraft ein feines Gespür für Stimmungen haben, gleichzeitig aber auch die Partitur beherrschen und wissen "welche Werte Vorfahrt haben."