Schöpfung bewahren: Weihbischof Hubert Berenberinker (rechts), stv. Landrat Vinzenz Heggen (links) sowie weitere Gäste und Teilnehmer des Josefstages im IN VIA St. Lioba Berufsförderzentrum Paderborn pflanzen einen Baum im Eingangsbereich der Einrichtung (Foto: cpd/Sauer)
Der Josefstag der katholischen Jugendberufshilfe bringt traditionell junge Menschen, die aufgrund von Handicaps besondere Unterstützung beim Start ins Berufsleben brauchen, mit Vertretern aus Kirche und Politik zusammen. In diesem Jahr nutzten in Paderborn Weihbischof Hubert Berenbrinker, der stellvertretende Landrat des Kreises, Vinzenz Heggen, der stellvertretende Bürgermeister Bernhard Schaefer sowie Ratsmitglied Petra Tebbe (Die Grünen) die Gelegenheit, das ökologische Engagement von Jugendlichen im IN VIA St. Lioba Berufsförderzentrum kennenzulernen.
„Die Bewahrung der Schöpfung beginnt nicht irgendwo, sondern bei jedem von uns“, erklärt Förderzentrum-Leiter Ludger Lamping. Damit dies möglichst konkret wird, haben die Jugendlichen ihr eigenes Verhalten unter die Lupe genommen: So wurde der eigene Müll gesammelt und gewogen. Andere haben sich schlau gemacht, wie sich Plastikartikel durch andere Materialien ersetzen lassen oder haben am Stromverbrauch analysiert, was den Energieverbrauch ihres Wohnheims in die Höhe treibt, etwa durch die Standby-Funktion von Elektronikgeräten oder falsches Lüften von Wohnräumen. „Wir haben unseren Energieverbrauch durch diese Maßnahmen spürbar senken können“, freut sich Lamping.
Ein besonderes Ärgernis ist für die Jugendlichen Plastikmüll durch Lebensmittelverpackungen. Der Einkauf in einem „Unverpackt“-Laden habe gezeigt, dass man dort im Vergleich zu Discountern nicht unbedingt tiefer in die Tasche greifen müsse, weil man nur die exakt benötigten Mengen bezahlt. Deutlich schlechter fiel die Bewertung von Teilnehmerinnen des Projektes „VIA Helene“ von IN VIA Paderborn aus. Sie hatten sich mit den Vor- und Nachteilen regionaler Produkte beschäftigt. Deren ökologischer und qualitativer Mehrwert sei zwar unbestritten, kritisch sei deren Preis. „Bioprodukte aus der Region sind für junge Leute einfach zu teuer“, so das Fazit.
Für die Gäste aus Kirche und Politik gab es nach der Diskussion noch ein symbolisches Highlight: 25 Jahre, nachdem der inzwischen verstorbene Weihbischof Paul Nordhues im Eingangsbereich des Zentrums einen Baum gepflanzt hatte, pflanzten die Gäste direkt nebenan einen weiteren Baum, einen „Cercis siliquastrum“, auch Judasbaum genannt.