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Gelungene Integration: Menschen mit und ohne Behinderung arbeiten gemeinsam im Lebensmittel-Supermarkt Carekauf in Unna-Hemmerde. (Foto: cpd/CV Unna) |
Der Vorsitzende des Diözesan-Caritasverbandes, Weihbischof
Manfred Grothe, hat in Hemmerde bei Unna den ersten Lebensmittel-Supermarkt der
Caritas im Erzbistum Paderborn eingeweiht. Der Supermarkt „Carekauf“ ist ein
Integrationsunternehmen des Caritasverbandes Unna, in dem vorwiegend Menschen
mit Behinderungen arbeiten. Weihbischof Grothe lobte bei der Eröffnung insbesondere
die neuen Formen der Kooperation zwischen Caritasverband und Privatwirtschaft.
Hervorzuheben sei die enge Partnerschaft mit der REWE-Gruppe, die den
Supermarkt mit Waren beliefert. „Der Caritasverband Unna integriert mit dem
Lebensmittelmarkt behinderte und am Arbeitsmarkt benachteiligte Menschen
dauerhaft in den allgemeinen Arbeitsmarkt“, betonte der Weihbischof. Auch werde
für junge Menschen, die ansonsten kaum Chancen auf Ausbildung hätten, eine
Lehrstelle angeboten und der Zugang zur Arbeit ermöglicht. Das Caritasprojekt
sichere gleichzeitig die wohnortnahe Lebensmittelversorgung im dörflich
geprägten Hemmerde und schaffe einen Ort der Kommunikation.
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Weihbischof Manfred Grothe eröffnete den neuen Lebensmittel-Supermarkt carekauf in Unna-Hemmerde. cpd / CV Unna |
Ein dickes Lob zum Caritas-Lebensmittelmarkt kam auch aus
dem Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes
Nordrhein-Westfalen: „Das ist Integration, wie ich sie mir vorstelle“, sagte
Arbeitsminister Karl-Josef Laumann im Vorfeld der Eröffnung. Bei dem
Unternehmen sind bislang insgesamt zehn sozialversicherungspflichtige
Arbeitsplätze entstanden, sieben davon für Menschen mit schweren Behinderungen.
Die behinderten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden vor allem im Verkauf
und an der Kasse eingesetzt. Das Land hat die Ausstattung des gut 600
Quadratmeter großen Lebensmittelmarktes mit 40.000 Euro aus dem Landesprogramm
„Integration unternehmen!“ gefördert. Weitere erhebliche Mittel kamen vom
Landschaftsverband Westfalen-Lippe, der Aktion Mensch, der Stiftung
Wohlfahrtspflege und von der Caritas selbst.
Das Landesprogramm „Integration unternehmen!“ wurde 2008 gestartet, um
Investitionen in Arbeitsplätze für schwerbehinderte Menschen fördern zu können.
Mit insgesamt 10 Millionen Euro sollen innerhalb von drei Jahren rund 1.000
zusätzliche Arbeitsplätze für schwerbehinderte Menschen in
Integrationsunternehmen und Integrationsabteilungen geschaffen werden. Bis März
2010 konnten durch die Landschaftsverbände und das Land 105 Vorhaben bewilligt
werden. Damit entstehen rund 850 Arbeitsplätze, davon fast 580 für
schwerbehinderte Menschen. In Nordrhein-Westfalen leben rund 2,3 Millionen
Menschen mit Behinderung, darunter sind mehr als 1,6 Millionen
Schwerbehinderte.