1. Oktober: Tag der Senioren
Außerdem sollen die Leistungen der älteren Generation und deren Gewinn für die Gesellschaft hervorgehoben werden.
KNA / Oppitz
In diesem Jahr hat es die ältere Generation mehr als verdient, dass an sie gedacht, sie gewürdigt und ihre Verdienste hervorgehoben werden. Corona und seine Folgen betrifft besonders sie. Egal, ob zuhause oder in einem Altenpflegeheim, die sozialen Kontakte wurden fast von heute auf morgen für alle drastisch eingeschränkt. Viele haben wochenlang nur in den eigenen vier Wänden zugebracht. Man war verängstigt, traurig, konnte von der Familie oder dem sozialen Umfeld mit Lebensmitteln auf Abstand versorgt werden. An Treffpunkte, Kaffeerunden, Bildungsveranstaltungen, Feste, Sport und vieles mehr, was das Leben so lebenswert macht, war gar nicht zu denken.
Es gibt Studien, die besagen, dass Einsamkeit u.a. bei älteren Menschen ein Phänomen ist, das ernst zu nehmen ist. Es gibt aber auch Studien, nach denen gerade ältere Menschen, Corona und seine Begleiterscheinungen psychisch gut überstanden haben. Beides wird stimmen. Obwohl die älteren Menschen so gebeutelt sind, sind sie größtenteils mit der besonderen Lockdownsituation gut zurecht gekommen, weil sie in ihrem Leben schon viele schwierige Phasen und Krisen überstehen mussten. Sie haben gelernt, Dinge hinzunehmen, sich einzurichten, das Beste daraus zu machen. Die drei G Geduld, Gelassenheit, Genügsamkeit sind Haltungen und Fähigkeiten, die große Achtung verdienen.
Sicher haben sich gerade viele ältere Menschen im Lockdown oft allein gefühlt, aber das Ausmaß ist sicher unterschiedlich. Es handelt sich schließlich auch um keine homogene Gruppe. Körperliche Verfassung, Charakter, das soziale Umfeld und viele mehr spielen eine Rolle, wie man mit besonderen Situationen umgeht.
Mitarbeiterinnen in der Diözese, die in der Offenen sozialen Altenarbeit tätig sind, haben viele sehr kreative Lösungen gefunden, um älteren Menschen die schwierige Zeit etwas angenehmer zu gestalten. Hier ist die Erkenntnis, dass es nicht mehr um große Gruppenveranstaltungen mit möglichst vielen Teilnehmenden geht, sondern um kleine Aktionen wie den Aufbau von Telefonketten, Rundbriefen in den Briefkästen, kleine Treffen zum Kaffeeklatsch, Geh-spräche im Park u.v.m.
Entscheidend ist bei allen Aktionen, dass der Kontakt gehalten wird, man im Gespräch bleibt.
Dies ist umso wichtiger, da die dunkle Jahreszeit bevorsteht und von vielen eine zweite Coronawelle befürchtet wird. Hier wird es wichtig sein, ältere Leute in die Entscheidung über die Kontaktformen einzubeziehen und ihre Interessen ernst zu nehmen. Ein Tag der älteren Generation soll nur ein Anstoß sein, entscheidend ist, was im täglichen Miteinander aller Generationen geschieht.