Seit 2017 hat die Grundschule „In der Senne“ in Augustdorf etwa 30 Seiteneinsteiger zu beschulen, davon 25 Kinder aus Zuwandererfamilien aus Süd- und Osteuropa und 5 Kinder aus Flüchtlingsfamilien, die meistens nur über sehr geringe Deutschkenntnisse verfügen. Hier wird vom Kollegium der Schule und den Betreuerinnen der OGS ein besonderes Engagement gefordert. Viele Familien kennen aus ihren Heimatländern keinen regelmäßigen oder verpflichtenden Schulbesuch, weil sie oft zu einer dort ausgegrenzten Minderheit gehören und finden sich daher nur schwer in die hier geltenden Bedingungen ein.
Im Gegensatz zu früheren Jahren haben Väter der aus den anderen Teilen Europas zugezogenen Familien bereits Arbeitsplätze gefunden. Anders als in Nachbargemeinden wird hier nicht an der Verdrängung der neu Zugezogenen gearbeitet, sondern der Integrationswille und Unterstützungsgedanke stehen deutlich im Vordergrund.
Beheimatung und eine nachhaltige materielle Existenzsicherung sind die Voraussetzung dafür, dass Kinder sich schulisch positiv weiterentwickeln und die Eltern sich mit den hiesigen Lebensverhältnissen auseinandersetzen. Dies ist eine wesentliche Grundlage zur Verhinderung von Armut und Beteiligung an gesellschaftlicher Teilhabe. Zudem soll mit diesem Projekt ein aktiver Beitrag zum Europawahlkampf und zum Zusammenwachsen von Europa geleistet werden.
Eine einladende Elternarbeit wird für zwingend notwendig gehalten, um die Unterstützungskultur für den regelmäßigen Kindergarten- oder Schulbesuch herzustellen. Diese soll durch eine Quartiersmanagerin (50% BU) aufgebaut werden. Sie soll offene Sprechstunden im Quartier anbieten, die Familien zu Hause aufsuchen und diese an die richtigen und notwendigen Hilfen heranführen. Unterstützung erfolgt durch ehrenamtlich Engagierte.
Alltagsnahe niederschwellige Bildungsangebote, wie z. B. ein Elterncafé, unterstützen die Eltern sich in der neuen Heimat zurechtzufinden und die Notwendigkeit der Allgemeinen Schulpflicht akzeptieren zu können. Hierbei werden Frauen als auch Männer befähigt, Verantwortung für die schulische Bildung ihrer Kinder übernehmen zu können.
In der OGS wird eine zusätzliche Betreuungskraft mit 20 Wochenstunden verantwortlich sein, dass die Kinder den Spagat zwischen erhöhter Lernleistung und spielerischem Erkunden des sozialen Umfelds schaffen. Von dem erweiterten Angebot werden alle Kinder in der Schule und der OGS langfristig profitieren.
Zur Erweiterung des Projektes planen wir, mehrere muttersprachliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einzusetzen, um unter anderem die Kinder in der Schule und der OGS auch emotional begleiten zu können.
Träger des Projektes:
Caritasverband für den Kreis Lippe und die Stadt Bad Pyrmont e. V.
Palaisstraße 27
32756 Detmold
Ansprechperson:
Frau Elisabeth Montag
Vorständin des Caritasverbandes
Telefon: 05231/9929-82
E-Mail: montag@caritas-dt.de