Arnsberg: Sozial und Digital gegen Armut
Im Zuge des demografischen Wandels ist im ländlichen Raum um Arnsberg eine rasche Zu-nahme des Wegzugs junger Menschen und der Altersarmut zu beobachten. Letzteres betrifft vor allem pflegende Angehörige, da sie oft ihre berufliche Tätigkeit einschränken oder sogar aufgeben müssen. Als Folge drohen finanzielle Armut und soziale Isolation. Im Sauerland besteht ein starker sozialer Druck, dass ältere Menschen noch von den Angehörigen zu pfle-gen sind. Oft fehlen die Mittel für die Unterbringung in Pflegeeinrichtungen. Es entstehen ungünstige Konstellationen von Zwangsgemeinschaften; Partnerschaften/Familien drohen unter dem Druck zu zerreißen.
Auf dieser Basis wird in der Anlaufstelle im Quartier Oeventrop die bestehende Kooperation der Allgemeinen Sozialberatung und der Pflegeberatung ausgeweitet. Fragen von Ar-beit/Beschäftigung, Qualifizierung und Arbeitslosigkeit rücken stärker in den Fokus. Pastorale Angebote sollen ergänzend über Sinnkrisen und Einsamkeit hinweghelfen. Es entsteht ein neuer pastoraler Ort in der Anlaufstelle, der die Vielfalt des Angebots ergänzt und der Klientel den niederschwelligen Zugang erleichtert.
Des Weiteren werden wir einen Fokus auf den Einsatz digitaler Hilfsmittel in der Pflege legen. Hier wird auszuloten sein, wie digitale Hilfen und Robotik pflegende Angehörige unterstützen können, ohne dass menschliche Nähe verloren geht.
Wir möchten eine Entlastung bei der direkten Pflege erreichen und zeitliche Einsparungen mit der Folge, dass einer Beschäftigung nachgegangen werden kann, die zur Existenzsicherung beiträgt.
Die Verwendung digitaler Hilfsmittel wird auch ethische Fragen ergeben, zu deren Klärung die enge Zusammenarbeit mit den Bereichen Seelsorge/Pastoral beitragen wird. Bei der Pro-jektdurchführung darf nicht der Eindruck entstehen, dass die Rat- und Hilfesuchenden als Versuchsperson zur Einführung der Digitalisierung gesehen werden. Es muss klar sein, dass insgesamt eine multiprofessionelle Unterstützungs- und Beratungsleistung erbracht wird und dass durch die Pflege von Angehörigen keine Armutsgefährdung bei Pflegenden entstehen darf.
Träger des Projektes:
Caritasverband Arnsberg-Sundern e. V.
Hellefelder Straße 27 - 29
59821 Arnsberg
Ansprechperson:
Verena Sen
Leitung Fachbereich Sozialraumorientierung
Telefon: 02931/545054
E-Mail: v.sen@caritas-arnsberg.de