Langeweile war gestern
"Langeweile war gestern" - so werben die Malteser für den Bundesfreiwilligendienst bei ihren sozialen Diensten und Referaten. Ist das wirklich so? Wir haben mal drei junge Freiwillige gefragt: Stephanie Franz aus Bad Wünnenberg-Fürstenberg (19), Antonia Siegenbrink aus Hövelhof (18), und Christoph Massem aus Lippstadt (18). Antonia und Christoph haben ihren Einsatz-Standort bei der Dienststelle der Malteser OWL an der Dessauer Straße in Paderborn und Stephanie im Jugendreferat der Malteser in der Diözesangeschäftsstelle am Kamp 22, mitten in Paderborn.
Wie seid ihr auf die Malteser aufmerksam geworden?
Stephanie: "Ich bin auf das Liebfrauengymnasium in Büren gegangen und die Malteser sind Träger dieser Schule. Dort habe ich zwei Erste-Hilfe-Kurse der Malteser mitgemacht und war unter anderem auch knapp ein Jahr in der Schulsanitäts-AG."
Antonia: "Ich kannte die Malteser über meine Tante, die dort arbeitet."
Christoph: "Auf der Suche nach einer Stelle im Bundesfreiwilligendienst bin ich durch eine Zeitungsanzeige auf die Malteser gestoßen."
Was hat dich motiviert, den Bundesfreiwilligendienst zu starten?
Stephanie: "Da ich im Bereich Ausbildung und Jugend tätig bin, hat mich die Möglichkeit, Erste-Hilfe-Kurse zu geben motiviert. Auch neue Erfahrungen in der Jugendarbeit zu sammeln ist spannend."
Antonia: "In erster Linie ist mir wichtig, das Berufsleben kennenzulernen und dadurch eine Orientierung für meinen späteren Ausbildungsberuf zu bekommen."
Christoph: "Nach dem Abi hatte ich Lust auf neue Herausforderungen. Ich kann hier Verantwortung übernehmen und habe viel Kontakt zu Menschen."
Was sind deine Aufgabenschwerpunkte?
Stephanie: "Zum einen gebe ich natürlich Erste-Hilfe-Kurse aber zum anderen spielt auch die Jugendarbeit eine ganz große Rolle in meinem Freiwilligendienst. Im Bereich der Malteser Jugend stehen immer wieder Veranstaltungen wie z. B. das Pfingstzeltlager oder die Diözesanjugendversammlung an, die natürlich auch geplant und vorbereitet werden wollen, wobei ich die Diözesanjugendreferentin unterstütze. Natürlich nehme ich dann auch selber bei der ein oder anderen Veranstaltung dran teil."
Antonia: "Ich bin im Bereich Hausnotruf eingesetzt. Hier führe ich Beratungsgespräche mit Interessenten und installiere die Hausnotrufgeräte bei unseren Kunden zuhause. Dazu kommt noch die anfallende Büroarbeit, wie z. B. Telefonate und Schriftwechsel mit Krankenkassen oder Versenden von Werbematerial."
Christoph: "Wie Antonia bin ich auch im Hausnotrufdienst gestartet. Dann bin ich eine Zeit im Fahrdienst unterwegs gewesen und habe unter anderem Kranken- und Rollstuhltransporte gefahren. Jetzt bin ich wieder beim Hausnotruf und arbeite im 24-Stunden-Bereitschaftdienst. Wenn Kunden ihren roten Notfallknopf drücken und sie auch einen Schlüssel bei uns hinterlegt haben, fahre ich zu jeder Tag- und Nachtzeit raus und helfe den Menschen. Meist sind es gestürzte Personen, die aus eigener Kraft nicht mehr aufstehen können."
Was hat du im Bundesfreiwilligendienst gelernt?
Stephanie: "Man bekommt die unterschiedlichsten Aufgaben, an denen man ständig lernt, aber auch wachsen kann. So bin ich schon viel selbstständiger und ein Stück selbstbewusster geworden."
Antonia: "Mir fällt es viel leichter, offen und selbstbewusst auf Menschen zuzugehen. Besonders im Umgang mit älteren Menschen habe ich viel gelernt."
Christoph: "Ich empfinde ein starkes Verantwortungsgefühl für die mir anvertrauten Menschen. Sei es Patienten, die ich im Fahrdienst transportiert habe oder auch die Hausnotrufkunden, die sich auf meine Hilfe verlassen."
Was war die schönste, eindrucksvollste oder skurrilste Erfahrung bisher?
Stephanie: "Ganz klar meine erste große Malteser Jugend-Veranstaltung. Ich habe viele tolle Leute kennengelernt und gesehen, was für eine große Jugendgruppe dies im Malteser Verband ist. Lampenfieber hatte ich natürlich auch vor meinem ersten Erste-Hilfe-Kurs als Ausbilderin!"
Antonia: "Eigentlich ist das ganze Jahr ein einziges Highlight. Bisher haben mir die Jobs immer sehr viel Spaß gemacht und es toll, in einem netten Team zu arbeiten und als vollwertige Kollegin anerkannt zu sein."
Christoph: "Im Grunde ist es die Summe von verschiedenen Highlights. Sei es, einem Hausnotrufkunden geholfen zu haben und seine Dankbarkeit zu erfahren. Eine weite Fernfahrt im Fahrdienst gut absolviert zu haben oder auch wie kürzlich in Verl auf einer Seniorenmesse am Malteser Infostand über den Hausnotruf zu informieren."
Was sind deine beruflichen Ziele? Hat dich der Freiwilligendienst diesem Ziel etwas nähergebracht?
Stephanie: "Vor Beginn des Freiwilligendienstes hatte ich noch überhaupt keine Ahnung welchen Beruf ich später einmal ausüben möchte. Mein BFD hat mich dem ein Stückchen nähergebracht, da ich erkannt habe, dass ich gerne was im medizinischen Bereich machen möchte."
Antonia: "Über die Richtung bin ich mir noch nicht ganz sicher. Wahrscheinlich werde ich aber erst mal eine Ausbildung machen."
Christoph: "Mein Berufsziel ist eindeutig, Rettungssanitäter zu werden. Im Moment bewerbe ich mich auf entsprechende Ausbildungsstellen."
Interview: Anke Buttchereit