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Diözesan-Caritasdirektor Josef Lüttig (rechts,) Dr. Dirk Lenschen (links), Geschäftsführer der CaritasStiftung, und Dr. Thomas Witt (2. von links) , Kuratoriumsvorsitzender der CaritasStiftung für das Erzbistum Paderborn, gratulierten den Preisträgern (von links): Stefanie Linz, Margret Schwede und Josef Ramsel vom Projekt „Starthilfe“ von IN VIA Paderborn sowie Christa Gattwinkel, Otto Fehr Mechthild Nolte und Egon Lepach vom Projekt „Smily Kids“ des Kreuzbund-Diözesanverbandes.(Fotos: cpd / Jonas) |
Der Pauline-von-Mallinckrodt-Preis der CaritasStiftung für das Erzbistum Paderborn geht in diesem Jahr zu gleichen Teilen an zwei Projekte: das Paderborner „Patenprojekt Starthilfe“ zur Begleitung von jungen Erwachsenen und Migranten in Ausbildung und Beruf (Träger: IN VIA Paderborn ) sowie das Projekt „Smily Kids“, in dem Kinder aus suchtbelasteten Familien in Selbsthilfegruppen über ihre Sorgen und Ängste reden (Träger: Kreuzbund Diözesanverband Paderborn). Selbsthilfegruppen der „Smily Kids“ gibt es bisher in Lennestadt-Altenhundem, Olpe, Dortmund, Meschede sowie im ukrainischen Stara Huta. Erzbischof Hans-Josef Becker überreichte den mit 5.000 Euro dotierten Preis am Samstag, den 3. August, im Rahmen des Caritas-Tages in der Libori-Festwoche. Eine unabhängige Jury hatte die Preisträger aus insgesamt 17 vorgeschlagenen Projekten ausgewählt. Das Leitmotiv der diesjährigen Preisverleihung lautete „Familie schaffen wir nur gemeinsam“.
Dr. Thomas Witt, Kuratoriumsvorsitzender der CaritasStiftung für das Erzbistum Paderborn, würdigte den Einsatz der beiden Preisträger für Familien, die von einer ganz besonderen Belastungssituation betroffen seien. In seiner Laudatio kritisierte er, dass Alleinerziehende und kinderreiche Familien in Deutschland das höchste Armutsrisiko haben. Viele „Kunden“ von Caritas-Tafeln und Kleiderkammern stammten aus diesen Gruppen. Psychische Erkrankungen und Burnout bei Eltern nähmen zu – „mit allen negativen Folgen für die Kinder“. Die Erziehungsberatungsstellen der Caritas registrierten immer mehr schwierige Fälle. Familie gelinge immer weniger von allein und benötige deshalb mehr Unterstützung und Förderung, so das Fazit von Dr. Thomas Witt.
In seinem Festvortrag würdigte Volker Jung, Mitglied der CDU-Fraktion im NRW-Landtag, den Einsatz der Ehrenamtlichen in den 17 nominierten Projekten. Sie setzten sich vorbildlich ein zur Unterstützung von Familien. „Menschlichkeit und Mitgefühl sind bei Ihnen zentral. So etwas kann in einem Gesetz nicht verordnet werden.“
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Erzbischof Hans Josef-Becker (rechts), Diözesan-Caritasdirektor Josef Lüttig (links) und Dr. Thomas Witt (2. von links) , Kuratoriumsvorsitzender der CaritasStiftung für das Erzbistum Paderborn, überreichten den Pauline-von-Mallinckrodt-Preis an (von links) Christa Gattwinkel und Otto Fehr vom Projekt „Smily Kids“ des Kreuzbund-Diözesanverbandes sowie Margret Schwede, Stefanie Linz und Josef Ramsel vom Projekt „Starthilfe“ von IN VIA Paderborn. |
Das ausgezeichnete Projekt „Familie als System – Die Smily Kids“ des Kreuzbund-Diözesanverbandes wurde im September 1996 in Lennestadt-Altenhundem gegründet und ist mittlerweile auch in Olpe, Dortmund und Meschede vertreten. Die Gründerin Christa Gattwinkel reagierte damit auf die seelischen und emotionalen Nöte von Kindern, deren Eltern alkoholkrank sind. Im Rahmen der Gruppenarbeit lernen die Kinder mit der schwierigen familiären Situation umzugehen. In den von Ehrenamtlichen betreuten Gruppen können die Mädchen und Jungen über ihre Probleme reden, können sich mit anderen Betroffenen austauschen und bekommen wieder neues Selbstbewusstsein. Aktuell werden 24 suchtbelastete Familien von elf ehrenamtlichen Helferinnen betreut und begleitet. Das Konzept wurde aufgrund internationaler Anfragen bereits ins Englische, Spanische und Polnische übersetzt.
Im Rahmen des Projekts „Starthilfe“ von IN VIA in Paderborn begleiten ehrenamtliche Paten Jugendliche und junge Familien mit Zuwanderungsgeschichte beim Start in das Arbeitsleben. Die Paten unterstützen die jungen Familien, etwa indem sie bei Bewerbungen und privaten Problemen helfen oder bei der Sprachförderung und Freizeitgestaltung unterstützen. Die Ehrenamtlichen werden umfassend auf ihre Aufgaben vorbereitet und regelmäßig in ihrer Arbeit von Hauptamtlichen unterstützt. Das Patenprojekt wurde 2008 ins Leben gerufen. Aktuell betreuen zwölf ehrenamtliche Paten zehn Familien.
Der Preisverleihung ging ein buntes Fest der Begegnung auf dem Kardinal-Degenhardt-Platz vor der Stadtbibliothek voraus. Rund 800 Haupt- und Ehrenamtliche aus Pfarrgemeinden, caritativen Diensten und Einrichtungen im Erzbistum Paderborn genossen unter dem Motto „Caritas (er-)leben“ Musik, Aktionen und Impulse. In vielen Beiträgen ging es um die Caritas-Jahreskampagne „Familie schaffen wir nur gemeinsam“.
Benannt ist der Preis der CaritasStiftung nach der seligen Pauline von Mallinckrodt (1817-1881), der Begründerin der Blindenfürsorge in Paderborn und Gründerin der Ordensgemeinschaft der Schwestern der christlichen Liebe. Der Preis wird jeweils im Rahmen des Caritas-Tages in der Paderborner Libori-Festwoche verliehen. Mit dem Preis fördert die CaritasStiftung ehrenamtliche Caritas-Initiativen im Erzbistum, die sich in besonderer Weise um die jeweilige Jahreskampagne der Caritas in Deutschland verdient machen.