Der Canisius Campus in Dortmund, eine der größten Akademien für Pflegeberufe in katholischer Trägerschaft in Nordrhein-Westfalen, ist heute feierlich seiner Bestimmung übergeben worden. Die Akademie bietet am neuen Standort in der Kirchderner Straße in Dortmund mehr als 700 Ausbildungsplätze an. Zu den Gesellschaftern der Canisius Campus Dortmund gGmbH gehört auch die CariPro-Gesellschaft zur Förderung caritativer Einrichtungen im Erzbistum Paderborn mbH, eine Tochtergesellschaft des Diözesan-Caritasverbandes Paderborn.
In Anwesenheit eines wegen der Pandemie nur kleinen Kreises segnete der örtliche Pfarrer Ansgar Schocke die Schule. "Wir haben hier ein baulich gelungenes Schulkonzept umgesetzt, das sich auch inhaltlich als durchaus vorzeigbar erweist in einem der ältesten und wichtigsten Berufsfelder der Menschen", sagte Klaus Bathen, Vorsitzender des Verwaltungsrates. Die neuen Räume sind lichtdurchflutet, klar gestaltet und mit modernster Klimatechnik ökologisch gebaut. Das grüne Umfeld des Hoeschparkes und eine moderne Architektur rahmen den Campus ein. Großzügige Terrassen und eine partiell angelegte Außenanlage ermöglichen zukünftig Unterricht an der frischen Luft und laden zum Verweilen in den Pausen ein.
An dem neuen Campus wurden drei Pflegeschulen zusammengeführt, die Ausbildung wurde auf die Generalistik umgestellt und Herausforderungen zur digitalen Lern-Transformation umgesetzt. "Unser neu erarbeitetes Curriculum wird vielfach als vorbildlich gelobt und verfolgt den konsequent den Gedanken des lebenslangen Lernens", sagte Thomas Strippel, Pädagogischer Leiter des Canisius Campus. "Hierdurch wird die Rolle des Campus auch als Fort- und Weiterbildungseinrichtung betont." Schüler und Lehrer seien vom Digitalisierungsgrad begeistert, der gerade im Coronajahr Erleichterung und vielfältige inhaltliche Möglichkeiten zum gemeinsamen Lernen bietet: Smartboards, an die sich die Schüler per WLAN mit ihren Tablets und Laptops einwählen und im Team interaktiv an der virtuellen Tafel arbeiten, Hausaufgaben aufspielen oder Ergebnisse abspeichern können. Ein Teil der Schüler konnte außerdem mit Convertibles (Hybrid-PC) ausgerüstet werden, die durch Fördermittel finanziert wurden. "Der Canisius Campus setzt die Innovationsfreude seiner Vorgängerschulen weiter fort, er ist am Puls der Zeit", sagte Eva Maria Müller, Referentin für Gesundheits- und Pflegeberufe beim Diözesan-Caritasverband Paderborn. "Insbesondere pflege- und pflegewissenschaftliche sowie gesundheitsrelevante Entwicklungen werden stets frühzeitig erkannt und beherzt und engagiert umgesetzt." So habe es schon seit mehr als 20 Jahren eine Vision für die "Generalistische Pflegeausbildung" gegeben, die nun gesetzlich umgesetzt wurde und seit Anfang 2020 "endlich Realität" geworden sei, sagte Eva Maria Müller.
Die Schulräume, die an moderne Industrie-Architektur erinnern, eröffnen authentische Lern-Dimensionen. "Wir haben hier vor Ort ein Altenpflege- und zwei Patientenzimmer in Originalausstattung eingerichtet, in denen gelernt, geübt und ausprobiert wird", erklärt Andreas Schulz, Geschäftsführer des Campus. "Denn neben der Digitalisierung für das theoretische Wissen ist uns die praktische Umsetzung genauso wichtig." Neben der generalistischen Pflegeausbildung finden weitere vielfältige Fort- und Weiterbildungen, etwa zur Palliative Care, OP-Fachweiterbildung oder zum Mittleren Management, sowie ab 2022 eine OTA-Schule (Schule für operationstechnische Assistenz) ihren Platz am Campus.
Ein großes Akademiefest für alle Auszubildenden und Kooperationspartner mit einem festlichen Gottesdienst, den mit Weihbischof Dominicus Meier zelebriert, soll am 24. September stattfinden - so es die Pandemiesituation erlaubt …