Ina schenkt Kindern in der Ukraine Frieden
Etwa 20 Kinder singen in dem kleinen Garten hinter dem Haus. Ina strahlt vor Freude. Sie klatscht und tanzt mit. Täglich zwischen 10 und 17 Uhr werden in der Betreuungseinrichtung der Caritas Ukraine in der Nähe von Lwiw Kinder im Alter von 1 bis 17 Jahren betreut. Ina und ihr Team bieten den Kindern und Jugendlichen einen sogenannten Child Friendly Space. Das ist ein freundlicher, kindgerechter Raum voller Bücher, Spiele und Lernmaterialien. Es gibt Kuschelecken, Rückzugsräume, Platz für Sand- und Kunsttherapie und Lernbereiche. Doch Ina und ihr Team schaffen nicht nur physische Schutzräume vor äußeren Gefahren, sondern auch einen Raum des Vertrauens und der Unterstützung.
Ina weiß, was die Kinder durchmachen
Ina ist selbst vor dem Krieg in der Ukraine geflohen. Sie hatte eine Ahnung, dass der Krieg kommen würde. Alle sprachen davon. Kurz vor dem Einmarsch der Russen reiste sie mit ihren beiden Kindern Anastasia (2) und Ivan (10) von Winnyzja in die Westukraine. Die Grundschullehrerin fand nicht sofort Arbeit und arbeitete vorübergehend an einer Tankstelle. Inzwischen ist sie froh, eine Stelle bei der Caritas gefunden zu haben. „Die Kinder hier geben mir jeden Tag Hoffnung. Wenn ich sehe, wie sie trotz der widrigen Umstände lachen und spielen, dann weiß ich, dass wir etwas Gutes tun. Der Frieden beginnt hier, in diesem kleinen Garten, in den Herzen dieser Kinder”, sagt Ina.
Zufluchtsorte für Kinder und Jugendliche
Als 2014 der Krieg im Osten des Landes ausbrach, richtete die Caritas Ukraine die ersten kinderfreundlichen Räume ein. Seit Februar 2022 wurden in allen Caritas-Niederlassungen, die als Hilfszentren für Binnenflüchtlinge dienen, solche Schutz- und Spielräume eingerichtet. Insgesamt sind es über 50. All diese Child Friendly Spaces sind mehr als nur Orte zum Spielen. Sie sind Oasen der Ruhe in einem Land, das von Krieg und Unsicherheit geprägt ist. Ina setzt sich leidenschaftlich dafür ein, dass Kinder und Jugendliche trotz des Krieges in der Ukraine Kinder sein dürfen und einen Ort haben, an dem sie sich von der chaotischen und kriegerischen Außenwelt erholen können. In diesem kleinen Garten entsteht eine Gemeinschaft, die von Lachen, Spielen und Zusammenhalt geprägt ist. „Hier geht es nicht nur um Spiele und Aktivitäten”, berichtet die Pädagogin. „Es geht darum, den Kindern ein Stück ihrer verlorenen Kindheit zurückzugeben. Wir schaffen einen Raum, in dem sie ihre Sorgen zumindest für eine Weile vergessen können. Das ist Frieden für sie.”