3. Juni: Tag der Organspende
(Foto: BZgA/Hardy Welsch)
Die Organspende in Deutschland befindet sich im europäischen Vergleich auf einem erschreckend niedrigen Niveau. Bei der Diskussion des Für und Wider wird häufig das Wesentliche aus dem Auge verloren: die dringend benötigte Hilfe für Menschen mit Organversagen.
Zwar wird laut einer aktuellen Repräsentativbefragung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zum Thema "Wissen, Einstellung und Verhalten der Allgemeinbevölkerung zur Organ- und Gewebespende 2022" deutlich, dass in der Bevölkerung generell eine positive Einstellung (passive Akzeptanz) als auch hohe Bereitschaft (aktive Akzeptanz) zur Organ- und Gewebespende besteht. Doch trotz dieser überwiegend positiven Haltungen haben nur 61 Prozent der Befragten eine Entscheidung zur Organ- und Gewebespende getroffen: bei 44 Prozent wurde der Entschluss in einem Organspendeausweis oder einer Patientenverfügung dokumentiert. 17 Prozent haben zwar eine Entscheidung getroffen, diese aber nicht schriftlich fixiert. Die verbliebenen 36 Prozent haben bisher keine Entscheidung zur Organ- und Gewebespende getroffen. Der meistgenannte Beweggrund für eine Ablehnung ist die Überzeugung, als Spenderin oder Spender nicht geeignet zu sein. Der Hauptgrund für eine ausstehende Entscheidung ist meist eine unzureichende oder fehlende Auseinandersetzung mit dem Thema.
Trotz des positiven Trends bei den dokumentierten Entscheidungen ist ihr Anteil mit 44 Prozent (2020: 43 Prozent) immer noch niedrig. Ziel der Aufklärungsarbeit der BZgA ist daher, die Zahl der dokumentierten Entscheidungen weiter zu erhöhen. Um dieses Ziel zu erreichen, werden verschiedene Maßnahmen für die Allgemeinbevölkerung sowie für Teilzielgruppen erarbeitet. Bestehende Maßnahmen werden angepasst und erweitert, neue Konzepte zusätzlich entwickelt. Eine Sensibilisierung für das Thema wird durch die Kombination von massenmedialen und personalkommunikativen Elementen herbeigeführt. Im Fokus dieser Aufklärungsarbeiten steht ein vereinfachter Zugang zum Thema Organ- und Gewebespende und zum Organspendeausweis.
Eine dieser Maßnahmen ist die im Mai gemeinsam von der BZgA und dem Katholischen Krankenhausverband Deutschland e.V. (kkvd) gestartete Aktion "Organ- und Gewebespende. Jetzt entscheiden. Weitersagen!”. Mit dieser Aktion motivieren BZgA, kkvd und die 59 teilnehmenden Allgemein- und Fachkrankenhäuser aus dem kkvd-Verbund Menschen zur Auseinandersetzung mit dem Thema Organ- und Gewebespende sowie zur persönlichen Entscheidungsfindung und deren schriftlicher Dokumentation.
Noch nicht entschieden? Kein Problem, hier stehen unterschiedliche Ausweisarten zur Verfügung.