8. März : Weltfrauentag - Frauenbeauftragte in Werkstätten für behinderte Menschen
Am 8. März jeden Jahres wird der Weltfrauentag begangen. An diesem Tag feiern Frauen in aller Welt die bisherigen Errungenschaften der Frauenrechtsbewegung. Dabei richtet sich die Aufmerksamkeit besonders auf derzeit bestehende Diskriminierung und Ungleichheiten.
Alle Menschen sind gleich, unabhängig von ihrem Geschlecht. Doch nicht alle haben die gleichen Chancen. Wir wissen, dass Frauen aufgrund ihres Geschlechts weltweit Benachteiligung erfahren. Sie sind häufiger Opfer von Gewalt. Frauen mit Behinderungen sind sogar zwei- bis dreimal häufiger von Gewalt betroffen, als Frauen im Bevölkerungsdurchschnitt. Dazu zählen Beschimpfungen genauso wie körperliche und sexualisierte Gewalt. Frauen mit Behinderungen erfahren auch häufiger strukturelle Gewalt. Sie haben nicht den gleichen Zugang zu Bildung oder zur Arbeitswelt. Weder unsere Bildungslandschaft noch unserer Arbeitswelt ist barrierefrei. Die Inklusion ist immer noch nicht so weit vorangeschritten, wie es notwendig wäre.
Seit dem Jahr 2017 gibt es das Bundesteilhabegesetz. Darin wurde festgelegt, dass in Werkstätten für Menschen mit Behinderungen (WfbM) alle vier Jahre Frauenbeauftragte gewählt werden müssen. Diese werden ausschließlich von weiblichen Beschäftigten gewählt.
Im Herbst 2017 wurden die ersten Frauenbeauftragten bundesweit in WfbM gewählt. Das war neu und hat für viel Wirbel gesorgt, sowohl unter den Beschäftigten, als auch beim Personal. Es war viel Aufklärung nötig, warum Frauenbeauftragte gut und wichtig sind. Seit 2017 fördern die Caritas Werkstätten in NRW die Ausbildung von Frauenbeauftragten. Diese treffen sich regelmäßig auf Tagungen und in Arbeitskreisen.
Frauenbeauftragte der Caritas Werkstätten NRW(Foto: Marie-Luise Schulze-Jansen)
Mittlerweile sind wir in der zweiten Legislaturperiode und wir können schon ein bisschen Bilanz ziehen. Wir stellen fest, dass Frauenbeauftragte in Werkstätten role models, also Vorbilder für ihre Kolleginnen sind. Durch ihr Engagement machen sie ihren Kolleginnen Mut, sich selbstbewusst für Frauenrechte einzusetzen, die universell für alle Frauen gelten. Jedes Jahr machen die Frauenbeauftragten auf den Weltfrauentag aufmerksam und setzen damit auch ein wichtiges Zeichen bei ihren Kolleginnen in den Werkstätten.