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Erholung sowie umfassende medizinische und pädagogische Betreuung bietet die ukrainische „Caritas-Spes“ kranken, behinderten und strahlengeschädigten Kindern aus bedürftigen Familien. Der Diözesan-Caritasverband Paderborn unterstützt die ukrainische Caritas dabei. (Foto: P. Titko) |
In der Ukraine, Gastgeberland der
Fußball-Europameisterschaft, unterstützt der Diözesan-Caritasverband Paderborn
derzeit verschiedene Hilfsprojekte für Kinder. Aktuell fördert der Dachverband der
Caritas im Erzbistum Paderborn das Feriendorf Oleksandrivka in der Zentral-Ukraine
mit 20.000 Euro. Dort wird sozial benachteiligten Kindern mit Strahlenschäden,
Behinderungen oder chronischen Krankheiten geholfen.
„Unweit der Fußballstadien von Kiew oder Charkow leben Hunderttausende, deren
Elend auf den ersten Blick verborgen bleibt“, sagt
Dr.
Dirk Lenschen, Referent für Auslandshilfe beim Diözesan-Caritasverband Paderborn.
Denn rund
zweihunderttausend Kinder leiden noch immer an den Folgen der
Reaktorkatastrophe von Tschernobyl, die Zahl der Straßenkinder ist in den letzten
Jahren enorm angestiegen.
„Die Schere zwischen Arm
und Reich klafft immer weiter auseinander. In den vergangenen Jahren ist es zu
massiven Preissteigerungen gekommen. Dagegen sind die Sozialbeihilfen und
Renten nicht angehoben worden“, erklärt Lenschen. Besonders dramatisch sei die
Situation von Familien mit behinderten oder chronisch kranken Kindern. „Die
staatlichen Zuschüsse für Menschen mit Behinderungen betragen nur 80 Euro
monatlich – damit können oft noch nicht einmal die Kosten für Medikamente
abgedeckt werden“, so Lenschen.
Bereits seit den neunziger Jahren unterstützt der
Diözesan-Caritasverband Paderborn verschiedene Kinder-Hilfsprojekte der
„Caritas-Spes“, der römisch-katholischen Caritas in der Ukraine. So hat die
ukrainische Caritas unter anderem mit der Hilfe aus dem Erzbistum Paderborn an
fünf verschiedenen Orten des Landes Ferien- und Erholungseinrichtungen für
Kinder errichtet. Dort können Kinder mit Behinderungen, Strahlenschäden sowie
chronischen Erkrankungen ihr Immunsystem stärken und ihren Gesundheitszustand
verbessern. Sport- und Bewegungstherapien, gute medizinische Versorgung und
eine gesunde vitaminreiche Ernährung helfen den Kindern, neue Lebenskraft zu
schöpfen. Die Mädchen und Jungen, die in der Regel für drei Wochen in den
Feriendörfern zu Gast sind, stammen
ausnahmslos aus einkommensschwachen
Familien, die nicht in der Lage sind, die Kosten für den Aufenthalt allein
aufzubringen. „Spendengelder aus Deutschland sind daher unverzichtbar“, erklärt
Dr. Dirk Lenschen.
Allein im vergangenen Jahr hat der
Diözesan-Caritasverband Paderborn mit Spenden in Höhe von rund 50.000 Euro die
Kinder-Hilfsprojekte der ukrainischen Caritas unterstützt. Seit 2007 gibt es
zudem die Aktion „RestCent“ zugunsten von strahlengeschädigten Kindern in der
Ukraine. Im Rahmen dieser Aktion verzichten derzeit rund 2.000 Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter aus verschiedenen caritativen Einrichtungen des Erzbistums Paderborn
auf die Centbeträge ihres Gehalts und unterstützen damit die Arbeit der ukrainischen
Caritas für die Opfer der Tschernobyl-Katastrophe. Über 65.000 Euro sind auf
diese Weise seit 2007 zusammengekommen.
Spenden für die Kinder-Hilfsprojekte können mit dem Vermerk „Ukraine“ auf das
Konto des Diözesan-Caritasverbandes Paderborn, Kontonummer 4300, bei der Bank
für Kirche und Caritas (BLZ 472 603 07) überwiesen werden.
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Im idyllisch gelegenen Kinderferiendorf Jablunitsa in den ukrainischen Karpaten finden vor allem strahlengeschädigte Kinder Erholungs- und Genesungsmöglichkeiten. (Foto: J. Durkot) |