Auch wenn es längst keine Zechen mehr gibt - Bergbau hat für viele Menschen in Witten eine große Rolle gespielt. „Fast jeder hat eine Verbindung zum Bergbau, ob durch die eigene Arbeit oder die des Ehemanns oder Vaters“, sagt Waltraud Sjamken von der örtlichen Alzheimer-Gesellschaft. Zusammen mit Kathrin Brommer vom Caritas-Projekt Mobile organisierte sie einen besonderen Besuch im Museum Zeche Nachtigall – dort, wo der Ruhrbergbau begann. 20 Senioren, darunter viele Demenzkranke, erlebten einen Nachmittag, der ganz im Zeichen des Erinnerns stand. „Erinnerungen werden immer dann lebendig, wenn greifbare Gegenstände wie Kohlestücke oder Butterbrotdose im Spiel sind. Damit wecken wir die Emotionen“, so Kathrin Brommer.
Unter fachkundiger Leitung des ehemaligen Bergmanns Rainer Lade wurde alte Bergbaugegenstände wie Presslufthammer, Henkelmann oder Grubenlampe in die Hände genommen und buchstäblich begreifbar gemacht. Mit spannenden Geschichten und gezielten Fragen nahm der Bergbauexperte die Teilnehmer mit auf eine faszinierende Reise in die Zeit des blühenden Bergbaus im Revier. Später gesellte sich der Wittener Musiklehrer Thomas Maag mit seinem Akkordeon dazu. In seinem Repertoire hatte er alte Schlager und bekannte Bergmannslieder. Spätestens beim „Glück auf, der Steiger kommt“ war der Nachmittag für die Teilnehmer rundum gelungen.