Covid-19 hat das ganze Leben auf den Kopf gestellt. Neben Menschen, die in so genannten systemrelevanten Bereichen gerade am Limit arbeiten, gibt es viele Menschen, die dazu aufgefordert sind, sich überwiegend zuhause aufzuhalten. Beides kann Stress erzeugen. "Wenn man das Gefühl hat, sich nicht frei bewegen zu können oder gar eingesperrt zu sein, ist dies eine Herausforderung für alle. Manche Menschen sind damit überfordert", erklärt Marie-Luise Tigges, Koordinatorin der Jungen- und Männerarbeit im Erzbistum Paderborn. Es zeichne sich ab, dass es eine Zunahme von familiären Konflikten geben wird. Im schlimmsten Fall werde diese gewalttätig ausgetragen, insbesondere durch Männer.
Um es erst gar nicht so weit kommen zu lassen, stehen Berater der Sozialdienste katholischer Männer (SKM/KSD) im Erzbistum Paderborn zur Verfügung. Anlass für die Jungen- und Männerberatung ist oft Gewalt, aber nicht immer: Krisen, Überlastung, das Gefühl, mit niemandem reden zu können oder die Sorge "zu platzen" sind häufige Gründe. "Weil Gewalt kein Schicksal, sondern erlernt ist, lässt sich daran auch arbeiten", so Tigges.
Marie-Luise Tigges ist sich sicher, dass oft schon ein persönliches Telefonat hilft, seinen Frust abzulassen. Auch in einer akuten Krise greifen Hinweise, wie man die eigene Wut oder das Überlastungsgefühl umlenken kann und letztlich wieder Verantwortung für sich selbst übernimmt. Die Jungen- und Männerberatung, die durch den Diözesan-Caritasverband bezuschusst wird, ist in den Orten Hamm/Dortmund, Olpe und Herford präsent. Die Berater können aber aus dem gesamten Erzbistum Paderborn (etwa deckungsgleich mit den NRW-Regierungsbezirken Arnsberg und Detmold) kontaktiert werden. Die Beratung ist anonym und kostenfrei. Die Kontakte:
Markus Brauckmann: 0176 / 300 400 89 oder per Mail: brauckmann@ksd-sozial.de
Daniel Schulte: Tel.: 02761 / 8368-1623
Detlef Lis: 0152 / 56727762 oder 05221 / 2777812