Freuen sich über die Möglichkeit zur Vernetzung: Die Teilnehmer*innen des Austausch Forums Flucht im Diözesancaritasverband Paderborn (Foto: cpd)
Zum Austausch und zur gemeinsamen Vernetzung im Austauschforum Flucht hatte in der vergangenen Woche Ralf Nolte, Caritasdirektor und Sonderbeauftragter für Flüchtlingsfragen im Erzbistum Paderborn, eingeladen. 16 Akteur*innen aus dem gesamten Erzbistum Paderborn und in unterschiedlichsten Funktionen folgten der Einladung in die Geschäftsstelle des Diözesan-Caritasverbandes.
Im gemeinsamen Treffen wurden durch Hezni Barjosef, Flüchtlingskoordinator im Erzbistum, unter anderem die aktuellen DBK-Zahlenwerke vorgestellt. Im Vergleich zu den zwei Vorjahren wurde deutlich: In 2022 sind die verwendeten Eigenmittel mit einer Höhe von 3,2 Mio. Euro für das Erzbistum Paderborn im Inland mehr als verdoppelt worden. Diese Entwicklung sei nicht zuletzt auf die Folgen des Ukraine-Krieges zurückzuführen, so Barjosef. Auch die Sondermittel des Erzbistums in Kriegs- und Krisenregionen haben sich mit einem Stand von zuletzt 750.000 Euro zu den Vorjahren fast vervierfacht.
Beunruhigend bei dieser Entwicklung: Die Zahl der Ehrenamtlichen ist bei einer Verdoppelung der erreichten Menschen deutlich rückläufig. Ein Hinweis auf eine intensivere Belastung des Ehrenamtes vor Ort, den auch die Beteiligten des Austauschforums im anschließenden Gespräch bestätigen konnten. (Bundesweite Zahlen sind zu erfahren unter: https://www.dbk.de/themen/fluechtlingshilfe)
Die anschließende offene Gesprächsrunde des Austauschforums wurde zur gegenseitigen Vernetzung, besonders aber auch zum Erfahrungsaustausch von Best- Practice- Beispielen für gelungene Integrationsprojekte und das damit verbundene Wissensmanagement genutzt. Fazit der Runde: einen besonders hohen Stellenwert haben flächendeckend Quartiersprojekte mit niederschwelligen Zugangsmöglichkeiten für die Menschen vor Ort. Verwaltungsprozesse im Hinblick auf kommunale Einrichtungen und Landeseinrichtungen und die jeweiligen Zuständigkeiten erschweren im Alltag allen Beteiligten die Abwicklung von Prozessen. Hier wünschen sich alle Beteiligten den Abbau unnötiger Bürokratien und eine auskömmliche Refinanzierung des Beratungsangebots durch das Land
Neben Austausch und Vernetzung möchte das Austauschforum Flucht insbesondere Themen in den Fokus nehmen, die gerne schnell in den Hintergrund geraten. Familiennachzug, Kirchenasyl, Rückkehrberatung und Abschiebung sind nur einige der Themen, die für zukünftige Treffen identifiziert wurden.
Das Austauschforum Flucht bildet eine wichtige Säule der kirchlichen Flüchtlingshilfe im Erzbistum Paderborn und soll mit Fachexpertise und konkreten Erfahrungen aus der Praxis den Flüchtlingsbeauftragten in seiner Arbeit unterstützen.