Dankten Dr. Marian Subocz (3. v. r.) für seinen Einsatz: Diözesan-Caritasdirektor Josef Lüttig (r.) sowie (v. l.) Domkapitular Dr. Thomas Witt (Vorsitzender Diözesan-Caritasverband), Claudia Menebröcker (Koordinatorin CariFair) und Brigitte von Germeten-Ortmann (Mitinitiatorin CariFair). Mit dabei waren auch Ewa Jawasreh (Caritas Polen) sowie Agnieszka Kukiełka, die das Projekt in Polen mit aufbaute und heute bei der Caritas Gütersloh tätig ist.(Foto: cpd / Jonas)
Kurz vor seiner Entpflichtung als langjähriger Direktor der nationalen Caritas Polens hat sich Prälat Dr. Marian Subocz beim Diözesan-Caritasverband in Paderborn verabschiedet. "Viele Jahre konstruktiver, verlässlicher Zusammenarbeit liegen hinter uns", würdigte Diözesan-Caritasdirektor Josef Lüttig das Wirken von Subocz. Nicht nur Freundschaften seien geblieben, sondern mit "CariFair" sei ein wegweisendes Projekt etabliert worden. "Gemeinsam haben wir es erreicht, polnischen arbeitslosen Frauen und Männern als Haushaltshilfen bei pflegebedürftigen Menschen legale Arbeitsbedingungen mit Sozialversicherung und tariflicher Entlohnung zu bieten", erklärte Lüttig. Zuvor habe es fast nur Schwarzarbeit mit zum Teil unmenschlichen Arbeitsbedingungen gegeben. "Ein Projekt, das hoffentlich weiter geführt werden kann, und das zeigt, wie wertschöpfend internationale Partnerschaften sein können."
Mit "CariFair" wird der qualitätsgesicherte Einsatz polnischer Haushalts- und Betreuungskräfte in Familien mit Pflegebedürftigen garantiert. Eine Studie des Deutschen Instituts für angewandte Pflegeforschung (dip) bescheinigte dem Projekt 2014, dass das Hilfsangebot sowohl von den Haushaltshilfen wie auch den Familien vor allem wegen der Sicherheit eines legalen Angebotes gern angenommen werde. Damit einher gehe bei den Haushaltshilfen der Wunsch nach sozialer Absicherung und dem Schutz vor ausbeuterischen Arbeitsbedingungen. Schulungen seitens der Caritas in Polen geben ihnen zudem Sicherheit bei der Erfüllung ihrer Aufgaben in den Familien. Das 2009 zunächst unter dem Titel "Heraus aus der Grauzone" (Caritas 24) gestartete Projekt war 2011 von der polnischen Staatsregierung mit einem Menschenrechtspreis ausgezeichnet worden.
Im Erzbistum Paderborn sind zurzeit rund 150 Frauen aus Polen im Rahmen des Caritas-Angebots im Einsatz. Zehn örtliche Caritasverbände bzw. Caritas-Pflegedienste bieten diesen Service an: Im Bereich Ostwestfalen/Hellweg die Verbände in Paderborn, Soest, Gütersloh, Bielefeld und Büren; im Sauerland die Caritas in Brilon, Meschede und Olpe; im östlichen Ruhrgebiet die Verbände in Hamm und Unna. Bundesweit sind insgesamt 21 Caritasverbände beteiligt. Auf polnischer Seite kooperieren aktuell zwei diözesane Caritasverbände. Deren Aufgabe ist es u. a. interessierte Frauen auszuwählen und auf ihren Einsatz in Deutschland vorzubereiten.