Angesichts der aktuellen Diskussion zur Einführung einer allgemeinen Impflicht nimmt die Arbeitsgemeinschaft Kindertagesstätte / Kindertagespflege im Erzbistum Paderborn Stellung. In der Arbeitsgemeinschaft haben sich 92 Träger mit 624 Einrichtungen und mehr als 7.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zusammengeschlossen.
"Im Kampf gegen Covid-19 ist die Sicherstellung des Besuches der Kinder in Kitas und Kindertagespflege ebenso wichtig wie der Schutz vor Ansteckungen und der weiteren Verbreitung des Virus durch Kinder, Eltern, Erzieherinnen und Erzieher. Schließungen von Einrichtungen und die Langzeitfolgen nach einer Covid-Infektion sind nur zu verhindern, indem möglichst alle geimpft sind. Der größte Teil der Mitarbeitenden in den Kitas und der Kindertagespflege hat inzwischen das Impfangebot gegen Covid 19 wahrgenommen und schützt sich in einem ungeschützten Umfeld, in dem Kinder keine Masken tragen.
Die Träger der verbandlichen Caritas der Kitas und Kindertagespflege im Erzbistum Paderborn begrüßen daher die Einführung einer einrichtungsbezogenen Impfpflicht als ersten Schritt zum Schutz von besonders gefährdeten Personengruppen. Um Mitarbeitende in Kitas oder auch Pflegeeinrichtungen nicht einseitig unter Druck zu setzen und um sie in ihrem täglichen Einsatz für Menschen zu schützen, unterstützt die diözesane Arbeitsgemeinschaft Kindertagesstätten und Kindertagespflege des Diözesan-Caritasverbandes Paderborn die Einführung einer allgemeinen Impfpflicht, wenn die Impfquote in der Allgemeinbevölkerung insgesamt unter 95 Prozent bleibt.
Kinder, die in Kitas und Kindertagespflege betreut werden, sind darauf angewiesen, durch die Impfung ihrer Bezugspersonen geschützt zu werden, so dass möglichst keine Ansteckungen passieren können. Im November sind die Zahlen der infizierten Mitarbeitenden und Kinder in den Kitas extrem gestiegen und versetzen Träger und Mitarbeitende in große Sorge. Das Land NRW ermöglicht den Eltern zwar die Testung der Kinder durch Schnelltests, allerdings geschieht dies aktuell auf freiwilliger Basis. Insgesamt ist hier eine Abnahme der Testbereitschaft zu verzeichnen.
Die Stimmung in den Kitas ist angespannt, da viele Eltern auf die Betreuung der Kinder angewiesen sind. Angst und Sorge um den Verlust des Arbeitsplatzes oder gefürchtete fehlende Empathie des Arbeitgebers erhöhen den Druck der Eltern, Kinder auch krank in die Einrichtung zu schicken. Aber Angst und Sorge gehen auch bei den Mitarbeitenden um, vor der eigenen Ansteckung und der Übertragung der Erkrankung in ihre Familien, aber auch vor Auseinandersetzungen mit Eltern, wenn Gruppen oder Kitas geschlossen werden müssen. Die Mitarbeitenden befinden sich daher in einer sehr angespannten Situation, die für die Arbeit nicht folgenlos bleiben wird. In Verantwortung für Einrichtungen, in denen Kinder Bildung, Teilhabe, Gemeinschaft und Solidarität erfahren, spricht sich die diözesane Arbeitsgemeinschaft für eine allgemeine Impfpflicht aus. Damit Kitas nicht nur geöffnet, sondern auch im umfassenden Sinn ein sicherer Ort bleiben, ist Solidarität mit Kindern gerade jetzt eine gesamtgesellschaftliche Pflicht."
Ansprechpartnerin:
Bernadette Rupa, Vorstand diözesane Arbeitsgemeinschaft Kita/Kindertagespflege, c/o Caritasverband für das Erzbistum Paderborn e.V., Am Stadelhof 15, 33098 Paderborn
Geschäftsführung: Heike Deimel, Tel. 05251 /209-268, h.deimel@caritas-paderborn.de