(Foto: AG SBV)
Immer mehr Haushalte geraten in finanzielle Nöte. Ursache sind die auf breiter Front steigenden Mietkosten, Energiepreise und Lebenshaltungskosten. "Die Inflation treibt das Überschuldungsrisiko in die Höhe", sagt Larissa Jakobsmeyer, Referentin für Schuldnerberatung beim Caritasverband für das Erzbistum Paderborn anlässlich der Aktionswoche Schuldnerberatung vom 12. bis 16. Juni. "Der Beratungsbedarf ist groß. Immer mehr Menschen brauchen Rat, weil das Geld nicht reicht", sagt Jakobsmeyer, die 18 Schuldnerberatungsstellen in katholischer Trägerschaft im Erzbistum Paderborn vertritt. Eine umfassende Budgetplanung und die Erschließung von Einsparpotenzialen sei deshalb ein wichtiger Bestandteil der Schuldnerberatung. "Haushalte mit knappem Einkommen treffen die steigenden Lebenshaltungskosten und die hohen Energiepreise besonders hart, viele Menschen müssen bereits ein Drittel ihres Einkommens allein für den Wohnraum ausgeben, und eine Entspannung der Situation ist nicht in Sicht", so Jakobsmeyer.
"Als Vertretung der 18 Schuldnerberatungsstellen in katholischer Trägerschaft im Erzbistum Paderborn ist es uns ein Anliegen, in der Diskussion über Inflation und ihre Folgen die Menschen in den Mittelpunkt zu stellen, die aufgrund ihrer Einkommenssituation besonders von der Inflation betroffen sind", erklärt Birgit Pachur, ebenfalls Referentin für Schuldnerberatung beim Caritasverband für das Erzbistum Paderborn. "Wenn man weiß, wie wichtig eine gute Beratung für die Überwindung der Überschuldung ist, leuchtet nicht ein, warum nicht alle, die in Schwierigkeiten geraten, diese kostenlos in Anspruch nehmen dürfen", so Pachur. "Deshalb unterstützen wir die Forderung der Arbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung der Verbände zur Aktionswoche nach einem Recht auf eine kostenfreie Beratung für alle und einen konsequenten Ausbau der Beratungsstellen, mit einer stabilen Finanzierung. Denn mit der passenden Hilfe können Existenzen gesichert werden."
Im Rahmen der Aktionswoche Schuldnerberatung finden unterschiedliche Info-Veranstaltungen im Erzbistum Paderborn statt, so wird es zum Beispiel am Donnerstag, 15. Juni, einen Stand auf dem Wochenmarkt in Hamm geben. Die Schuldnerberatung des KSD Hamm sowie Mitarbeiterinnen des Caritasverbandes für das Erzbistum Paderborn wollen auf das heikle Thema aufmerksam machen und mit Passanten und Wochenmarkt-Besuchern ins Gespräch kommen.
Das Forderungspapier der Arbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung der Verbände zur Aktionswoche Schuldnerberatung 2023 findet sich unter: www.aktionswoche-schuldnerberatung.de
Info
Schuldnerberatung im Erzbistum Paderborn
Insgesamt 18 Schuldnerberatungsstellen im Erzbistum Paderborn befinden sich in katholischer Trägerschaft, entweder bei örtlichen Caritasverbänden oder Fachverbänden der Caritas wie dem Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) oder Männer (SKM) oder dem Katholischen Sozialdienst (KSD). 14 Beratungsstellen leisten auch Verbraucherinsolvenzberatung. Die Beratungsstellen befinden sich in Bielefeld, Brilon, Büren, Detmold, Dortmund, Hamm, Herford, Herne, Iserlohn, Minden, Olpe, Paderborn, Rheda-Wiedenbrück, Siegen, Soest und Werl.
Hintergrund
Veranstaltet wird die Aktionswoche von der Arbeitsgemeinschaft der Schuldnerberatungsstellen der Verbände (AG SBV). Diese vertritt etwa 1.400 gemeinnützige Schuldnerberatungsstellen in Deutschland, in Trägerschaft der Verbraucher- und Wohlfahrtsverbände oder der Kommunen bzw. als Mitglied in einem der Verbände (Deutscher Caritasverband, Diakonie Deutschland, Arbeiterwohlfahrt Bundesverband, Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband, Deutsches Rotes Kreuz, Verbraucherzentralen). Im Gegensatz zu gewerblichen Anbietern ist die gemeinnützige soziale Schuldnerberatung für die überschuldeten Menschen kostenfrei.