"So funktioniert die Pflegereform" lautet der Titel einer neuen Broschüre, die die Änderungen in der Pflege ab dem 1. Januar 2017 erklärt. Herausgeber ist die Caritas in NRW. "Die Broschüre gibt auf wenigen Seiten einen strukturierten Überblick über die Neuerungen der Pflegeversicherung", erklärt Christopher Durst vom Referat Altenhilfe, Hospiz und Sozialstationen des Diözesan-Caritasverbandes Paderborn. "Im Kern geht es bei der Reform um einen neuen Begriff von Pflegebedürftigkeit und die Frage, wie selbstständig ein Mensch ist."
Grundsätzlich gelte: Niemand, der jetzt pflegebedürftig im Sinne des Pflegeversicherungsgesetzes (SGB XI) ist und einer der drei Pflegestufen zugeordnet wurde, erhält weniger als vorher. Alte Regelungen genießen Bestandsschutz. Die größte Umstellung: Statt in drei Pflegestufen wird der individuelle Pflegebedarf künftig in fünf Pflegegraden erfasst. Zur Einstufung beurteilt der Medizinische Dienst der Krankenkassen sechs Bereiche: Mobilität, geistige und kommunikative Fähigkeiten, Verhalten, Selbstversorgung, Umgang mit Erkrankungen und Belastungen sowie soziale Kontakte.
Eine Überleitung aus den bisherigen Pflegestufen in die zukünftigen Pflegegrade bringe zu-nächst keine Nachteile für die individuelle Zuzahlung eines pflegebedürftigen Heimbewohners, so Christopher Durst. Ein Blick in die Details zeigt aber, wie wichtig eine individuelle Beratung ist. Denn für den Personenkreis der sogenannten Pflegestufe "0" kann es im Einzelfall ab 2017 zu höheren Zuzahlungen kommen. Die Kunden von ambulanten Pflegediensten erhalten zukünftig in den fünf Pflegegraden mehr Geld, um Pflegeleistungen zu finanzieren.
Die Broschüre wird von Caritas in NRW, dem Zusammenschluss der fünf Diözesan-Caritasverbände in Nordrhein-Westfalen, herausgegeben. "Sie liefert Patienten oder deren Angehörigen Basiswissen und gibt hilfreiche Tipps", sagt Christopher Durst vom Diözesan-Caritasverband Paderborn. Erklärt wird auch, wie ein Pflegetagebuch geführt werden kann, um sich auf die Begutachtung zur Pflegebedürftigkeit vorzubereiten.
In den 256 Einrichtungen der katholischen Alten- und Gesundheitshilfe unter dem Dach des Caritasverbandes für das Erzbistum Paderborn betreuen rund 12.600 Mitarbeiter etwa 25.000 Menschen.