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Wissenschaftlich ausgewertet wird jetzt das Projekt „Caritas 24“: Seit vier Jahren organisiert die Caritas dabei mit Unterstützung von Caritas Polen einen fairen und qualitätsgeleiteten Einsatz polnischer Haushaltshilfen. Zum Standard der Einsätze gehören auch regelmäßige Treffen der Frauen, die in einer bestimmten Region arbeiten. In Paderborn lädt dazu Ursula Gisder, Koordinatorin beim örtlichen Caritasverband Paderborn (2. v. r.) alle zwei Monate ein: Die Themen reichen dabei von Rentenversicherungsfragen bis zur Freizeitgestaltung. Mit im Bild: die Koordinatorin des Gesamtprojektes, Janine Brökling vom Diözesan-Caritasverband (4.v.r.) (Foto: cpd/Sauer) |
Vier Jahre nach dem Start des deutsch-polnischen
Caritas-Projektes für einen fairen und qualitätsgeleiteten Einsatz von
polnischen Haushalthilfen in deutschen Haushalten mit Pflegebedürftigen wird
das Projekt jetzt wissenschaftlich evaluiert. Den Auftrag hierzu hat das
Deutsche Institut für angewandte Pflegeforschung (dip) in Köln erhalten. Damit
soll von unabhängiger Seite ein realistisches Bild zur Lebens- und
Arbeitssituation der Frauen entstehen. Interviews werden u. a. zu
Arbeitszeiten, Arbeitsbelastung und Arbeitszufriedenheit geführt. Auch die
Situation und Zufriedenheit der Einsatzfamilien soll untersucht werden.
Schließlich interessiert den Diözesan-Caritasverband als Auftraggeber der
Studie auch die Bedeutung der Begleitung der Frauen durch die Caritas. So muss
jeder Caritasverband, der an dem Projekt „Caritas 24“ beteiligt ist, eine
Koordinatorin bereitstellen, die als Ansprechpartnerin der Frauen bei allen
auftauchenden Fragen und Problemen fungiert. „Wir möchten mit der Untersuchung
feststellen, an welchen Stellen Nachbesserungen erfolgen müssen“, so Janine
Brökling vom federführenden Caritasverband für das Erzbistum Paderborn.
Letztlich gehe es auch um die Frage, wie das Angebot dauerhaft zur
Zufriedenheit aller Beteiligten zu etablieren ist. Die Befragungen durch das
dip sollen voraussichtlich im Oktober starten.
Im Erzbistum Paderborn sind zurzeit rund 100 Frauen aus Polen im Rahmen des
Caritas-Projektes im Einsatz. Zehn örtliche Caritasverbände bzw.
Caritas-Pflegedienste bieten diesen Service an: Im Bereich Ostwestfalen/Hellweg
die Verbände in Paderborn, Soest, Gütersloh, Bielefeld und Detmold; im
Sauerland die Caritas in Brilon, Meschede und Olpe; im östlichen Ruhrgebiet die
Verbände in Hamm und Unna. Bundesweit sind insgesamt 28 Caritasverbände
beteiligt. Auf polnischer Seite kooperieren sieben diözesane Caritasverbände.
Deren Aufgabe ist es u. a. interessierte Frauen auszuwählen und auf ihren
Einsatz in Deutschland vorzubereiten. Dabei wird auch das Angebot eines
Sprachkurses gemacht.
In der Regel interessieren sich überwiegend Frauen mit erwachsenen Kindern für
eine Tätigkeit als Haushaltshilfe in Deutschland; so gibt es beispielsweise im
Einsatzbereich des örtlichen Caritasverbandes Paderborn von 30 Frauen nur eine
mit minderjährigen Kindern. In solchen Fällen setzt sich die polnische Caritas
dafür ein, dass die betroffene Herkunftsfamilie nicht unversorgt bleibt.
Mehr Infos zum Projekt unter: www.caritas24.net