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Für Mutter-Kind-Kuren sind positive und nachhaltige Effekte wissenschaftlich nachgewiesen: Mütter lernen dort u. a. Strategien gegen einen krankmachenden Alltag. (Foto: cpd) |
Viele
Mütter schrecken vor einer Mutter-Kind-Kur zurück, weil sie sich die Zusatzkosten
wie Eigenanteile, Gepäckkosten oder Ausgaben am Kurort nicht leisten können.
Dies hat jetzt eine Untersuchung der Universität Bremen im Auftrag der HKK
Krankenversicherung ergeben: Für 68 Prozent der befragten Mütter stellen die
zusätzlichen Kosten einer Mutter-Kind-Kur die größte Hürde da. Für den
Diözesan-Caritasverband ist dies ein besorgniserregender Trend. „Oft sind es
gerade Frauen aus einkommensschwachen Haushalten, die dringend ein
Mutter-Kind-Kur benötigen“, erklärt Klaus Tintelott, Leiter des Referates Kur-
und Erholungshilfen. Was viele nicht wissen: Für die Zusatzkosten gibt es bei
den Caritas-Kurberatungsstellen Zuschüsse. „Hier greifen die Sammlungsmittel
für die Müttergenesung.“ Wenn der finanzielle Engpass der Familie nachgewiesen werden
kann, seien für alle zusätzlichen Kosten einer Vorsorge- oder Rehabilitation
für Mütter bzw. Väter und Kinder Zuschussmöglichkeiten vorhanden.
In der Bremer Untersuchung waren auch andere mögliche Hürden, wie Einwände der
Familie und am Arbeitsplatz, eigene Vorbehalte gegen den Kurantritt und
Handicaps abgefragt worden. Diese Gründe spielten aber nur bei bis zu 38 Prozent
der Befragten eine Rolle. Im Auftrag der Krankenkasse konnte die Uni Bremen
weiter nachweisen, dass für die Mütter und Kinder positive und zum Teil auch
nachhaltige Effekte durch die Mutter-Kind-Kur erreicht wurden. Auch aus
gesundheitsökonomischer Sicht könne demnach dieses Gesundheitsangebot positiv
bewertet werden.
Voraussetzung für eine Mutter-Kind-Kur ist ein ärztliches Attest. Weitere
Hilfen erhalten Interessierte bei den Kurberatungsstellen der örtlichen
Caritasverbände. Wer nicht weiß, wo eine solche Beratungsstelle zu finden ist,
erhält erste Informationen bei der Hotline 0180/ 140 0 140 (3,9 ct/min) oder
auch im Internet unter
www.kag-muettergenesung.de