Wollen gute Führung lernen und leben: angehende Führungskräfte mit ihren Mentorinnen und Mentoren sowie Vorständen der beteiligten zwölf Verbände der Caritas im Erzbistum Paderborn. Vorn von links: Andreas Bruch, Leonie Jedicke, Kirsten Eichenauer, Diözesan-Caritasdirektor Josef Lüttig und Tobias Berghoff. (Foto: cpd / Jonas)
"Ich habe keine Angst vor vorne." Es war nur eine flapsige Bemerkung von Christoph Becker, Vorstand der Caritas Olpe, als er in der noch leeren ersten Reihe Platz nahm. Diözesan-Caritasdirektor Josef Lüttig griff sie auf und gab die Bemerkung in seiner Begrüßung den 44 angehenden Führungskräften als Motto mit auf den Weg. Nachwuchsführungskräfte von zwölf rechtlich jeweils eigenständigen Verbänden der Caritas im Erzbistum Paderborn hatten sich zu einer Auftaktveranstaltung des Programms "In Führung gehen" im Bürgerhaus Elsen zusammengefunden. Der Mut, Gesicht zu zeigen und Entscheidungen zu treffen, sei ein wichtiges Merkmal von Führung, sagte Lüttig dabei. "Gestalten ist etwas Kreatives."
In einer gut einjährigen Weiterbildungsmaßnahme werden die angehenden Führungskräfte von jeweils einer Mentorin oder einem Mentor begleitet. Projektleiterin Kirsten Eichenauer vom Caritasverband Dortmund zeigte sich über die breite Beteiligung von Verbänden der Caritas aus Ostwestfalen, dem Sauerland, Siegerland, Ruhrgebiet und Hellweg erfreut. "Vernetzung über Verbandsgrenzen hinweg ist ein Erfolgsfaktor unserer Maßnahme." Eine Besonderheit der Weiterbildung ist, dass die Mentoren jeweils aus einem anderen Verband und einem anderen Fachbereich kommen. "Vielfalt macht Systeme resilienter und erfolgreicher, nicht nur in der Natur, sondern auch in Organisationen", sagte Leonie Jedicke, Projektkoordinatorin beim Diözesan-Caritasverband Paderborn.
Dass Agilität mehr als ein Schlagwort ist, betonte Tobias Berghoff, Vorstand der Caritas Dortmund, die das Programm "In Führung gehen" entwickelte. In einer immer komplexer werdenden Welt seien Verantwortungsübernahme, Selbststeuerung und Teamorientierung Voraussetzungen für erfolgreiches Arbeiten. Die Pandemie mit immer neuen behördlichen Verordnungen, die vorzugsweise am Freitagabend erlassen worden seien, habe schnelle Entscheidungen nötig gemacht und mehr Flexibilität gelehrt.
Unter dem Motto "Spaß am Gestalten - keine Scheu vor Veränderung!" gab Referent Andreas Bruch Einblicke in seine vielfältigen Führungserfahrungen in der Bundeswehr sowie in international tätigen Unternehmen der Chemie- und IT-Industrie. Entscheidend sei der menschliche soziale Umgang, gab er den Führungskräften mit auf den Weg. "Mitarbeiter verlassen nicht Unternehmen, sondern Vorgesetzte."
An der Weiterbildung "In Führung gehen" beteiligen sich aktuell die Caritasverbände Brilon, Büren, Dortmund, Hagen, Hamm, Herne, Paderborn, Siegen und Soest sowie die Caritas-Dienstleitungsgenossenschaft (cdg), die Caritas-Konferenzen (CKD) im Erzbistum Paderborn und der Diözesan-Caritasverband Paderborn.