["U25" ] ist eine E-Mail-Begleitung für Kinder und Jugendliche in akuten psychischen Notlagen oder mit Suizidgedanken. Die Sozialpädagogin Carolina Groppe beschrieb in ihrer Laudatio die Arbeit von ["U25" ]. Seit Februar 2016 werden junge Hilfesuchende in Krisensituationen zwischen 16 und 25 Jahren von ["U25" ]-Mitarbeitern per E-Mail begleitet. Seitdem sind mehr als 3000 E-Mails zwischen den Klienten und den gleichaltrigen Helfern, den sogenannten "Peers", hin und her gegangen. Etwa 30 Jugendlichehaben die Ausbildung zum Peer durchlaufen, zurzeit begleiten 26 Peers andere Jugendliche.
Die Peers sind keine Fachleute, aber sie sind nah dran an ihren Klienten. Sie können in der Begleitung auf ihre eigene Erfahrung bauen. Schließlich sind sie im selben Alter, haben vergleichbare Erfahrungen gemacht und können deshalb nachempfinden, wie es den Hilfesuchenden geht. Die Caritas-Mitarbeiterin Carolina Groppe ist die hauptamtliche Leiterin der Gruppe. Sie begleitet die E-Mail-Kommunikation der Peers im Hintergrund. Die Gruppe kommt zudem regelmäßig zu Supervisionstreffen zusammen.
["U25" ] in Paderborn ist Teil eines bundesweiten Netzwerks mit zehn Standorten in Deutschland, in der Schweiz und in Österreich. Die Paderborner ["U25" ]-Beratung wird vom Caritasverband für das Erzbistum Paderborn e.V. und der Aktion Mensch finanziert. Träger ist der Caritasverband Paderborn e.V. Finanziell und ideell wird [U 25] auch vom Diözesan-Caritasverband Paderborn unterstützt. Der Caritasdirektor, Josef Lüttig, hat den Standort Paderborn möglich gemacht.
"Die Peers geben denen Sicherheit, die Chaos, Willkür und Kontrollverlust erfahren mussten", sagte Carolina Groppe während der Preisverleihung. Sie sei immer wieder beeindruckt vom Einfühlungsvermögen und dem Engagement der Peers. "Sie tragen dazu bei, dass das Leben einiger Gleichaltriger ein Stück weit lebenswerter wird", sagte Carolina Groppe. "Ich bin sehr stolz auf die Arbeit der Peers und bin sehr froh, dass ich ein Teil dieses tollen, lebensbejahenden Projekts sein darf."
Eine Jury aus Ratsmitgliedern, Vertretern des Jugendrats der Stadt Paderborn und der Stadtverwaltung hatten die Preisträger ermittelt. Den zweiten Preis teilten sich ein Projekt von Young Caritas in Paderborn und die Selbsthilfegruppe "Stroke Families". Die Jugendlichen von Young Caritas haben ein Recycling-Projekt aufgebaut, dass aus Abfall und Müll kreative neue Produkte "upcycled". "Stroke Families" unterstützt Familien mit jungen, schlaganfallbetroffenen Angehörigen. Die beiden zweiten Preisträger erhielten jeweils 250 Euro.
Bürgermeister Michael Dreier beschrieb das Profil, das alle nominierten und ins Rathaus eingeladenen Gruppen und Einzelpersonen erfüllt hatten. Kreativität, Eigenständigkeit, persönlicher Einsatz und Kontinuität, aber auch die Modellhaftigkeit des Projekts zeichneten die Preisträger im besonderen Maße aus, betonte der Paderborner Bürgermeister. Er kündigte an, der Jugendpreis solle nach einer Pause von zehn Jahren in Zukunft wieder regelmäßig vergeben werden.