Für ihr Engagment für suizidgefährdete Jugendliche ausgezeichnet (von links): die „Peers“ Luisa, Kimia sowie Laura-Maria Lintzen vom SkF Dortmund, Katharina und Annalena. (Foto: Deutscher Bürgerpreis)
Das vom Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) Dortmund getragene Projekt [U25] Online-Suizidprävention ist mit dem Deutschen Bürgerpreis 2017 ausgezeichnet worden. Das Projekt, bei dem junge Erwachsene suizidgefährdeten Kindern und Jugendlichen helfen, setzte sich damit gegen rund 1400 Mitbewerber durch. Insgesamt wurden sieben Projekte für den Preis nominiert. Die Auszeichnung nahm Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Dr. Eva Lohse, Präsidentin des Deutschen Städtetages, in Berlin vor. Auch Dortmunds Oberbürgermeister Ullrich Sierau war bei der Preisverleihung dabei. Der Deutsche Bürgerpreis wird u.a. von den Sparkassen und den kommunalen Spitzenverbänden jährlich ausgelobt.
Die [U25] Online-Suizidprävention ist ein bundesweites Projekt von Caritas- und Fachverbänden, das sich an gefährdete Menschen bis zu 25 Jahren wendet. Es bietet im Internet (für den Standort Dortmund: www.u25-dortmund.de) kostenlose Online-Beratungen an. Da die Unterstützungsarbeit über Mailkontakte stattfindet, ist sie absolut anonym. Damit stellt sie eine besonders unkomplizierte Form der Hilfe dar. Bis zu 300 Hilfesuchende nutzen jährlich dieses Angebot allein in Dortmund.
Von besonderer Bedeutung für das Projekt sind die ehrenamtlichen Helfer. Die sogenannten „Peers“ begleiten die Hilfesuchenden auf der anderen Seite des Bildschirms durch ihre Krisen. Da sie mit 16 bis 25 Jahren ungefähr gleichaltrig sind, können sie sich gut in die Situation der Hilfesuchenden einfühlen. Eine hauptamtliche Fachkraft des Sozialdienstes katholischer Frauen bereitet sie bis zu sechs Monate darauf vor, ihre Altersgenossen in Krisensituationen adäquat zu beraten. Darüber hinaus leistet das Projekt „[U25] Dortmund“ Präventionsarbeit: In Schulen gestaltet es Unterrichtseinheiten und klärt altersgerecht über Krisen im Jugendalter auf. In diesen Schulveranstaltungen lernen die Kinder und Jugendlichen, dass sie auch in ausweglos erscheinenden Situationen immer Hilfe finden können.
Sorgen bereitet dem Diözesan-Caritasverband Paderborn als zuständigem Spitzenverband, dass die Online-Suizidprävention an den Standorten Dortmund und Paderborn nur noch bis zum 31. August 2018 auf finanziell sicheren Beinen steht. "Danach ist diese erfolgreiche Arbeit möglicherweise auch auf Spenden angewiesen", erklärt Referentin Simone Segin.