Mutter-Kind-Kuren werden von den Beratungsstellen der Caritas vermittelt. (Foto: cpd / Roland Krieg)
Weltweit ist es eine einzigartige Organisation: Das Müttergenesungswerk feiert am 31. Januar sein 70-jähriges Bestehen. Kuren zur Vorsorge und Rehabilitation für Mütter und Väter gibt es deshalb so nur in Deutschland - ein Verdienst der jahrzehntelangen fachlichen und politischen Arbeit des Müttergenesungswerks, sagt Verena Ising-Volmer vom Diözesan-Caritasverband Paderborn, Geschäftsführerin der Katholischen Arbeitsgemeinschaft für Müttergenesung im Erzbistum Paderborn. "Die Gesundheit von Müttern, Vätern und pflegenden Angehörigen in den Familien zu stärken, ist eine zentrale gesellschaftliche Aufgabe. Alle, die dringend mal eine Pause vom aufreibenden Alltag brauchen, können sich eine Auszeit nehmen, damit sie nach der Kur wieder gestärkt für ihre Familien da sein können."
Die Nachfrage in den 24 Beratungsstellen der Caritas im Erzbistum Paderborn ist ungebrochen: 5.292 Mütter und Väter haben sich 2018 beraten lassen und 2.587 Kuranträge gestellt. Die Caritas im Erzbistum Paderborn unterhält zudem in Trägerschaft der Caritas Brilon die beiden Mutter-Kind-Kliniken Talitha in Bad Wildungen und St. Ursula in Winterberg.
Die von den Trägern aus Eigen- und Kirchenmitteln finanzierten Kurberatungsstellen bildeten das Rückgrat des Müttergenesungswerkes, sagt Ising-Volmer. Und die werden im Jubiläumsjahr in Nordrhein-Westfalen gestärkt: durch das neu gestartete Landesprogramm "Zeit und Erholung für mich - Kuren für pflegende Angehörige in Nordrhein-Westfalen". Das Programm hat das Ziel, mehr pflegenden Angehörigen die Teilnahme an einer Kur-Maßnahme zu ermöglichen. "Die Pflege Angehöriger in der häuslichen Umgebung kostet viel Kraft und Energie. Eine Kur hilft dabei Kraft zu tanken", erklärt Verena Ising-Volmer. Dazu werden die vorhandenen Strukturen unter dem Dach des Müttergenesungswerks, insbesondere die bisher vorrangig auf Mütter und Väter ausgerichteten Kurberatungsstellen eingebunden.
Davon unabhängig hat sich die Caritas-Kurklinik St. Ursula in Winterberg als erste in NRW bereits auf Kuren für pflegende Angehörige ausgerichtet: Zurzeit wird die Klinik deshalb um 15 Plätze erweitert.
Die Förderung der Kurberatung durch das Land sei ein großer Gewinn für pflegende Angehörige, sagt Verena Ising-Volmer. Zur Umsetzung des Programms fördert das Land seit Juli 2019 ein Projekt in Trägerschaft des Diözesan-Caritasverbandes Paderborn gemeinsam mit der AWO Westliches Westfalen in Zusammenarbeit mit der Freien Wohlfahrtspflege. Unter dem Dach des Müttergenesungswerks arbeitet die Katholische Arbeitsgemeinschaft für Müttergenesung, zu der auch die Caritas gehört, eng zusammen mit vier weiteren Organisationen: der Arbeiterwohlfahrt, dem Paritätischen Wohlfahrtsverband, dem Deutschen Roten Kreuz und dem Evangelischen Fachverband für Frauengesundheit.