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Berieten über Hilfen für Flüchtlinge (von rechts): Diözesan-Caritasdirektor Josef Lüttig, Bischof Stanislaw Szyrokoradiuk, Domkapitular Dr. Thomas Witt (Vorsitzender Diözesan-Caritasverband), Bischof Vitali Skomarovskyi und Dr. Dirk Lenschen (Caritas-Referent für Internationale Kontakte). (Foto: cpd / Jonas) |
Ein Zentrum
für Flüchtlinge aus dem umkämpften Osten der Ukraine will die ukrainische
Caritas Spes mit Unterstützung aus dem Erzbistum Paderborn in der
1,5-Millionen-Einwohner-Stadt Charkiw bauen. Entsprechende Pläne erläuterten
Bischof Stanislaw Szyrokoradiuk, Präsident von Caritas Spes und Bischof des
Bistums Charkiw-Saporischschja, sowie Bischof Vitali Skomarovskyi (Bistum
Lutsk) bei einem Besuch im Diözesan-Caritasverband Paderborn. Von dem Zentrum
aus sollen Flüchtlinge mit Lebensmitteln, Kleidung sowie medizinischer und
psychotherapeutischer Hilfe versorgt werden. Erzbistum und Diözesan-Caritasverband
Paderborn fördern das Flüchtlingszentrum in Charkiw mit insgesamt 50.000 Euro.
Das Sozialzentrum soll in einer kostengünstigen Modulbauweise direkt neben der
zentral gelegenen Bischofskirche errichtet werden. Die meisten der rund 50.000 Flüchtlinge
in Charkiw hätten bereits im Sommer Haus und Hof in den umkämpften Gebieten
verlassen und seien nun nicht für den Winter gerüstet, sagte Bischof Szyrokoradiuk.
Der ukrainische Staat sei mit der Versorgung der Flüchtlinge überfordert. Die
Stadt Charkiw grenzt an die umkämpften Gebiete Donezk und Lugansk.
Auch in dem seit 1996 vom Diözesan-Caritasverband Paderborn unterstützten
Kinderferiendorf im westukrainischen Jablunitsa sind Flüchtlinge untergekommen:
Die Kinder stammen überwiegend aus Waisenhäusern, die wegen der Kampfhandlungen
im Osten der Ukraine aufgelöst wurden. Das Dorf wurde von der ukrainischen
römisch-katholischen Caritas Spes 1996 für durch Tschernobyl
strahlengeschädigte Kinder eingerichtet.
Weitere Spenden für das Flüchtlingszentrum werden unter dem Stichwort „Ukraine“
erbeten auf das Konto des Diözesan-Caritasverbandes Paderborn, Kontonummer
4300, BLZ 472 603 07 (Bank für Kirche und Caritas).
Hintergrund:
In der Ukraine gibt es zwei nationale Caritasverbände: die „Caritas
Spes“, die zur römisch-katholischen Kirche gehört, sowie die
griechisch-katholische „Caritas Ukraine“. Die griechisch-katholische Kirche ist
mit der römisch-katholischen Kirche verbunden („uniert“). Der
Diözesan-Caritasverband Paderborn unterhält seit langem gute Beziehungen zur „Caritas
Spes“ und unterstützt dort ein Feriendorf für durch Tschernobyl
strahlengeschädigte Kinder. 1996 wurde das Feriendorf in Jablunitsa im
Karpaten-Nationalpark in Zusammenarbeit mit der Caritas in NRW errichtet.
Jährlich nehmen rund 1.000 gesundheitlich geschädigte Kinder an dreiwöchigen
Rehabilitationsmaßnahmen teil.
Der
Diözesan-Caritasverband Paderborn unterstützt dieses Projekt aus Spendenmitteln
mit jährlich rund 30.000 Euro.