Drei 19-jährige starten bald ins Berufsleben durch: Kimberly Wellman (l.), Stefan Niggemeier und Korinna Schäfers. Aktuell machen sie ihren Bundesfreiwilligendienst bei den Maltesern in Paderborn. Sie sind überzeugt: Die Zeit hat sich gelohnt!Frank Kaiser
"Nichts erfüllt mehr, als gebraucht zu werden." So lautet das Motto des Bundesfreiwilligendienstes (BFD). Das gilt auch für drei "Bufdis" bei den Maltesern in Paderborn: Korinna Schäfers arbeitet im Hausnotruf, Stefan Niggemeier im Fahrdienst und Kimberly Wellman im Jugendreferat. So unterschiedlich ihr Einsatz ist, eines haben die drei 19-jährigen gemeinsam: Sie alle engagieren sich sozial, entwickeln sich persönlich und fachlich weiter - und sie werden alle im Anschluss weiterhin im sozialen Bereich arbeiten.
"Vielfältig und abwechslungsreich" - so beschreibt Kimberly Wellman aus Paderborn ihre Arbeit. Seit fast einem Jahr absolviert sie ihren BFD im Jugendreferat der Diözesangeschäftsstelle. Warum sie gerade bei den Maltesern gelandet ist? "Ich wollte schon während meiner Schulzeit später im sozialen Bereich beziehungsweise im Gesundheitswesen arbeiten." Durch einen Flyer an ihrer Schule und durch die Empfehlung einer Freundin ist sie dann auf die Malteser aufmerksam geworden. "Der BFD bei den Maltesern hat mich in meiner Berufswahl definitiv bestärkt."
Viel Verantwortung, hohe Wertschätzung
An ihrer Arbeit in der Geschäftsstelle gefällt ihr besonders gut, dass man sehr selbstständig wird, viel Verantwortung übernehmen kann und auch hohe Wertschätzung bekommt. Und sie ist viel unterwegs: sei es auf einwöchigen Seminaren oder bei Aktionen der Malteser Jugend, wie beispielsweise dem Pfingstzeltlager. Im Rahmen des BFD konnte sie auch eine Weiterbildung zur Erste-Hilfe-Ausbilderin machen. Eine Qualifikation, die ihr auch im weiteren Berufsleben hilft. Denn sie wird demnächst eine Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin starten.
"Man wird durch die sozialen Aufgaben offener im Umgang mit erstmal fremden Menschen", sagt Korinna Schäfers aus Paderborn. Sie leistet ihren BFD im Hausnotruf der Malteser ab. Zu ihren Aufgaben zählt zunächst viel Büroarbeit: Kunden, die anrufen, betreut sie freundlich und nimmt deren Adressen in eine Datenbank auf. "Sensibilität ist dabei sehr wichtig", berichtet sie. "Gerade im Umgang mit der älteren Generation."
Sie hat gelernt: Offenheit gegenüber anderen Menschen und Verständnis für ältere Menschen sind unabdingbar im Hausnotruf. Denn schließlich geht sie in die Wohnungen der Menschen und erlebt dabei, wie deren Alltag aussieht. Diese Erfahrungen nimmt sie mit in ihr Berufsleben. Sie beginnt bald eine Ausbildung zur Physiotherapeutin - und kann die restlichen drei Monate des BFD in einem Malteser Krankenhaus absolvieren. "Das wird mir als Pflegepraktikum anerkannt, klasse!"
Mehr als Taxi fahren
Auch für Stefan Niggemeier aus Kohlstädt in Lippe geht es bei den Maltesern nach seinem BFD beruflich weiter. Schon länger hat er vor, bei den Maltesern im Rettungsdienst zu arbeiten. Der BFD war für ihn eine gute Möglichkeit, "schon mal reinzurutschen in die ganze Materie." Auch Stefan hatte die Empfehlung von Freunden bekommen, die bei den Maltesern beschäftigt sind.
Den BFD leistet er im Fahrdienst ab. Seine Aufgabe: Er fährt den Behindertentransportkraftwagen, kurz BTW, übernimmt also eigenständig Liegend- und Sitzend-Transporte, Rollstuhltransporte, Entlassfahrten aus dem Krankenhaus sowie Fahrten zum Arzt. Eine spannende und vielseitige Aufgabe, bei der er immer wieder ins persönliche Gespräch mit seinen Fahrgästen kommt. Zu den besonders einprägsamen Arbeitstagen gehören die Fahrten zu Psychiatrien und Hospizen, berichtet er.
Stefan Niggemeier gefällt es so gut bei den Maltesern, dass er mittlerweile auch im Ehrenamt aktiv ist: im Sanitätsdienst in Hövelhof. "Das macht Spaß und man beginnt, sich richtig mit dem Hilfsdienst zu identifizieren." Seinen BFD hat er jetzt erstmal bis Dezember verlängert. Denn: "In der Zeit kann ich meinen Rettungssanitäter machen." Das ist die Voraussetzung dafür, später auch im Krankentransportwagen (KTW) und im Rettungswagen (RTW) eingesetzt zu werden. "Sobald ich den großen Führerschein habe, kann es losgehen."
Die Malteser haben zum 1.9.2016 eine Stelle im Jugendreferat in der Geschäftsstelle frei. Mehr Infos bei Katrin Pape-Siegenbrink, Diözesanreferentin Schulsanitätsdienst, unter Tel. 05251 / 13 55 - 31.
Für den Fahrdienst und Hausnotruf können ganzjährig Bewerbungen abgegeben werden. Weitere Informationen hat Matthias Kluth, Leiter Fahrdienst, unter 05251 / 15 85 - 10.
Bewerber sollten mindestens 18 Jahre alt sein und einen PKW-Führerschein haben. Der Bundesfreiwilligendienst dauert in der Regel ein Jahr und kann auf bis zu 18 Monate verlängert werden. Mehr zum Bundesfreiwilligendienst bei den Maltesern unter http://www.malteser-freiwilligendienste.de