Aus Anlass des von Papst Franziskus ausgerufenen „Heiligen Jahres der Barmherzigkeit“ trafen sich weltweit an diesem Tag caritativ tätige Christen. Zu der für das Erzbistum Paderborn zentralen Veranstaltung hatten die sieben Caritas-Fachverbände eingeladen: die Caritas- und Vinzenz-Konferenzen, die Sozialdienste katholischer Frauen und Männer (SkF/SKM), Malteser, IN VIA Kath. Mädchensozialarbeit und der Kreuzbund.
Domkapitular Dr. Thomas Witt konnte mehr als 500 caritativ tätige Ehrenamtliche vor dem Paradiesportal am Dom begrüßen. Gemeinsam zogen die Teilnehmer durch die Heilige Pforte in den Dom ein.Jürgen Sauer
Höhepunkt des Tages war das gemeinsame Durchschreiten der so genannten „Heiligen Pforte“ am Dom, die aus Anlass des Heiligen Jahres besonders gestaltet wurde. In dem sich anschließenden Gottesdienst rief Domkapitular Dr. Thomas Witt, Vorsitzender des Diözesan-Caritasverbandes dazu auf, das Wagnis der Barmherzigkeit einzugehen und in der Hilfe für andere „sein Herz einzusetzen, auch wenn das Risiko besteht, enttäuscht und verletzt zu werden.“ Dieses Risiko sei die Kehrseite der Barmherzigkeit. Christen könnten dieses Risiko eingehen, weil Gott selbst es in seinem Sohn bis zur letzten Konsequenz eingegangen sei. Das Geheimnis der Liebe sei, dass sie nicht weniger werde, wenn man sie verschenkt, sondern weiter wachse. „Ich hoffe, dass Sie dies in Ihrem Ehrenamt spüren“, wünschte sich Dr. Witt in seiner Predigt. Eine besondere musikalische Note erhielt der Gottesdienst durch den Panflötisten Matthias Schlubeck.
Eine interaktive Ausstellung zu den sieben Werken der Barmherzigkeit - in neuer Übersetzung - konnten die Besucher am Tag des Ehrenamtes kennenlernen. Entwickelt wurde die Ausstellung durch die Caritas-Konferenzen im Dekanat Siegen. :cpd/Sauer
Die sieben Werke der Barmherzigkeit standen am Nachmittag im Mittelpunkt unterschiedlicher Angebote der Fachverbände. So zeigte die Gruppe „Improsant“ von der Kath. Hochschulgemeinde Paderborn eine künstlerisch-kreative Inszenierung zum Werk „Nackte bekleiden“. Impulse und Meditationen gab es zu den Themen „Durstige tränken“ oder „Kranke besuchen“. Beim Thema „Tote bestatten“ wurden Besucher konfrontiert mit der Frage, wie unsere christliche Bestattungskultur aussieht angesichts immer mehr „unbedacht“ Verstorbener. Eigene Gedanken zu Papier bringen, dies war möglich bei den Werken „Hungrige speisen“ und „Gefangene befreien“. Unter dem Thema „Fremde beherbergen“ bot sich Gelegenheit, mit Flüchtlingen aus Syrien und dem Irak ins Gespräch zu kommen.