Psychische und wirtschaftliche Überforderung, das sind die häufigsten Gründe, warum Familien Hilfe bei den 25 katholischen Beratungsstellen für Eltern, Kinder und Jugendliche im Erzbistum Paderborn suchen. Im vergangenen Jahr erhielten 10.377 Personen fachliche Unterstützung, darunter waren 6.430 Familien, die erstmals die Beratungsstelle aufsuchten. "Diese Zahlen belegen die heutige Situation vieler Familien, die sich überfordert fühlen und Unterstützung brauchen", erklärte Paul K
Die Leitungen der katholischen Beratungsstellen für Eltern, Kinder und Jugendliche im Erzbistum Paderborn (bei einem Treffen im Haus Widey in Salzkotten (von links)): Markus Hunke (Lünen, Selm, Werne), Wolfgang Faber (Soest), Martina Urra (Hamm), Joachim Peters (Iserlohn, Hemer, Menden, Balve), Gabriele Grosche (Olpe), Norbert Köring (Castrop-Rauxel), Birgit Kaupmann (Rheda-Wiedenbrück, Gütersloh), Agnieszka Kukielka (Diözesan-Caritasverband), Michael Kramer (Meschede, Schmallenberg), Daniel Hohenstein (Paderborn), Dr. Eva Brockmann (Paderborn), Johannes Eilinghoff (Bielefeld), Naznine Soundarjee (Brakel), Martina Regniet (Sundern), Anja Willeke (Paderborn), Jamal Farah (Dortmund) und Claudia Helmecke (Werl). (Foto: cpd)
rane-Naumann, Referatsleiter für Erziehungs- und Familienhilfen beim Diözesan-Caritasverband, bei der Vorstellung der Statistik in Paderborn. "Diese Probleme können nicht ohne fachliche Begleitung überwunden werden."
Deutlich spürbar ist ein Anstieg der Beratungszahlen bei den noch nicht schulpflichtigen Kindern. Darin spiegele sich die verbesserte Kooperation mit den Familienzentren wider, sagte Krane-Naumann. In den Familienzentren werden Sprechstunden für Eltern sowie Beratung und Supervision für die Erzieher-Teams und Einrichtungsleitungen angeboten. "Das Angebot wird dadurch niederschwelliger und sozialraumorientierter."
Eine neue Herausforderung für die Beratungsstellen stellt die steigende Zahl von Familien mit Fluchterfahrungen dar. Für sie werden neue Angebotsformen entwickelt. Dabei geht es um eine stabilisierende traumapädagogische Beratung sowie die Förderung von Selbstheilungskräften und Stressbewältigung. "Um diesen Kindern, Jugendlichen und Familien mit Fluchterfahrung zu helfen, sind neue Kooperationen notwendig. Zum Beispiel mit Migrationsdiensten, Dolmetschern und weiteren Fachdiensten", erklärte Paul Krane-Naumann und würdigte das Engagement der Beratungsstellen vor Ort. Ihre Arbeit sei "wichtig und vielfältig".
Den mehr als 10.000 Ratsuchenden konnten die Beratungsstellen meist innerhalb von 14 Tagen einen ersten Termin anbieten. Die weitere Betreuung schloss sich innerhalb von zwei bis vier Wochen an. Die Ziele der Beratung sind u. a. die Stärkung der Ressourcen und Selbsthilfekräfte der Familien, die Bewältigung von Krisen und Störungen sowie das Vermitteln von erforderlichen weiteren Hilfen. Zu den häufigsten Gründen für den Besuch einer Beratungsstelle gehörten Belastungen junger Menschen durch familiäre Konflikte, seelische Probleme, schulische und berufliche Belastungen sowie Auffälligkeiten im sozialen Verhalten.