Eine Delegation aus Deutschland schaute sich vor Ort die praktische Umsetzung christlicher Werte in katholischen Krankenhäusern in den USA an (von links): Stefan Koch (Erzbistum Köln), Dirk Wummel (Erzbistum Paderborn), Prof. Dr. Armin Schneider (Hochschule Koblenz), Prior Frater Seraphim Schorer (Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg), Dr. Christoph Scheu (Klinikum St. Elisabeth, Straubing), Wolfgang Mueller (Vestische Caritas-Kliniken Datteln), Dr. Markus Berghoff (Katholische Kliniken im Märkischen Kreis), Dr. Peter Klasvogt (Kommende Dortmund), Dr. Thomas Günther (German-CIM), Dr. Thomas Witt (Diözesan-Caritasverband Paderborn), Thomas Mende (Katholische Kliniken im Märkischen Kreis), Peter Brüssel (Diözesan-Caritasverband Köln), Thomas Schäfers (Erzbistum Paderborn) und Andreas Raddatz (Katholische Kliniken im Märkischen Kreis).(Foto: cpd)
Inspiriert und "positiv angetan" ist eine Delegation leitender Mitarbeiter von Kirche, Caritas und katholischen Krankenhäuser unter Federführung des Diözesan-Caritasverbandes Paderborn aus den USA zurückgekehrt. Ziel der Reise waren große Träger katholischer Krankenhäuser in Texas, Missouri und South Dakota, die systematisch und konsequent die christliche Ausrichtung ihrer Häuser vorantreiben - ein Vorgehen, das auch für die 52 katholischen Krankenhäuser im Erzbistum Paderborn angestrebt wird. "Die christliche Werte- und Profilentwicklung in den katholischen Krankenhäusern ist uns ein wichtiges Anliegen", erklärt Dr. Thomas Günther, Leiter von "German-CIM", einem Instrument des Diözesan-Caritasverbandes Paderborn. Die aus den USA stammende "Catholic Identity Matrix" (CIM) war in einem dreijährigen Pilotprojekt für deutsche Verhältnisse angepasst worden.
Der praktische Einsatz der "Catholic Identity Matrix" in den katholischen Krankenhäusern in den USA stand im Mittelpunkt des Besuchs. "Dabei geht es darum, das, was Jesus begonnen hat, unter den Bedingungen der High-Tech-Medizin glaubwürdig fortzusetzen", erklärt Günther. Mit teilweise überraschenden Folgen. So spielt für Führungskräfte weniger die eigene Religionszugehörigkeit eine Rolle, als vielmehr ihre Offenheit und Bereitschaft, sich die christliche Ausrichtung des Krankenhausträgers anzueignen und beruflich umzusetzen. "So erklärt sich, dass manche Führungskräfte jüdisch, muslimisch oder auch agnostisch sind."
Besuch aus dem Erzbistum Paderborn im Krankenhaus Christus Santa Rosa in San Antonio, Texas (von links): Dr. Peter Klasvogt (Kommende Dortmund), Dr. Thomas Günther (German-CIM), Dr. Dennis P. Gonzales, Mindy Spigel und Michael Davis (alle Krankenhaus Santa Rosa)(Foto: cpd)
Ein "Mission Leader" trägt in den katholischen Krankenhäusern Sorge für die Identifikation und Umsetzung des christlichen Profils in allen Bereichen des Hauses. Das "Mission Statement", die klar formulierte Grundüberzeugung, wird in alle Richtlinien und Verfahrensabläufe des Krankenhauses integriert. Möglich ist dies nur durch die aktive Unterstützung dieses Ansatzes durch Geschäftsführung und Träger. Alle Führungskräfte werden daher systematisch in die Grundüberzeugungen und Werteprinzipien des Krankenhauses eingeführt. Ebenso erhalten neue Mitarbeiter die Möglichkeit, sich mit der christlichen Haltung und Praxis des Krankenhauses auseinander zu setzten. Eine wichtige Rolle spielt vor allem auch die pastoral-seelsorgliche Betreuung von Patienten und Angehörigen.
"Uns ist deutlich geworden, wie wichtig es ist, mit dem Instrument German-CIM das christliche Profil eines Krankenhauses auf allen Ebenen wirksam werden zu lassen, um ein katholisches Krankenhaus als offenen kirchlichen Ort zu prägen", zieht Dr. Thomas Günther ein Fazit des Besuchs. Ganz im Sinne des "Zukunftsbildes" des Erzbistums Paderborn solle ein katholisches Krankenhaus ein christlich geprägter, "pastoraler Ort" sein. "Viele Mitarbeiter leben dies bereits aus persönlicher Überzeugung. Wichtig ist, dass ein Krankenhaus dies auch strukturell umsetzt. Und das wollen wir mit German-CIM erreichen."