Smartphone, Tablet, Spielkonsole: Immer jünger sind die Kinder, wenn sie Zugang zu digitalen Medien erhalten. Das beobachten pädagogische Fachkräfte in Kindertageseinrichtungen häufig mit Sorge. Mit Chancen und Herausforderungen digitaler Medien in der Kita haben sich deshalb 50 pädagogische Fachkräfte und Trägervertretungen von katholischen Kindertageseinrichtungen in der Kommende in Dortmund auseinandergesetzt.
Diskutierten Chancen und Herausforderungen digitaler Medien in der Kindertageseinrichtung (von links): Hannah Speidel und Barbara Jakobsmeyer vom Diözesan-Caritasverband, die Referentinen Prof. Dr. Nadia Kutscher, Sybille Huber-Varenholz, Claudia Wierz sowie Maria Krane und Magdalena Scheer vom Diözesan-Caritasverband.(Foto: cpd)
Bei dem Fachtag, zu dem das Referat Tageseinrichtungen für Kinder des Diözesan-Caritasverbandes Paderborn eingeladen hatte, warnte Prof. Dr. Nadia Kutscher von der Humanwissenschaftlichen Fakultät der Universität Köln vor übertriebenen Ängsten. Forschungsergebnisse hätten gezeigt, dass Kinder und Jugendliche nach wie vor die meiste Zeit mit Kita oder Schule, Freunden, Familie und Hobbies verbringen - und nicht mit digitalen Spielen. Die Ängste im Umgang mit digitalen Medien seien vergleichbar mit Sorgen, die jede Neuerung begleitet hätten. So seien auch bei der Einführung des Buchdruckes Warnungen vor einem Eintauchen in Scheinwelten und einem damit verbundenen Realitätsverlust laut geworden.
Dennoch müsse man die Veränderungen, die digitale Medien für die Gesellschaft mit sich bringen, kritisch in den Blick nehmen, sagte Nadia Kutscher. Herausforderungen sieht sie vor allem im Bereich des Datenschutzes. Die Datenverwertung von WhatsApp, Facebook, Instagram und Google bilde eine ernstzunehmende Gefahr. Zunehmend schwierig sei auch die Wahrung des Rechtes an Fotos der eigenen Person.
Für pädagogische Fachkräfte sei es deshalb wichtig, sich neugierig und kritisch mit Neuerungen bei digitalen Medien auseinanderzusetzen und dies mit Kindern, im pädagogischen Team und mit Eltern zu diskutieren, sagte Kutscher. Hier bestehe die Kunst darin, allen Beteiligten wertschätzend zu begegnen und gemeinsam Ziele und Wege zu finden.
Wie digitale Medien in Kita und Grundschule eingesetzt werden können, lernten die Teilnehmer des Fachtages unter Anleitung der Medienpädagogin Claudia Wierz vom Verein Blickwechsel sowie von Sybille Varenholz vom NRW Medien-Projekt Kita Herten. Diese betonten die Wichtigkeit einer alltagsintegrierten Medienbildung in der Kita, das Erstellen von Medienkonzepten sowie die Elternarbeit.