Bei einer „Feier des Lebens“ in der Gaukirche stand das „Licht“ im Mittelpunkt. Foto: cpd / Sperling
Diese besondere adventliche Feier hat in Paderborn inzwischen Tradition: Zu einer "Feier des Lebens" kommen auf Einladung von Ordensschwestern und verschiedenen sozialen Trägern die "Geschwister von der Straße" zusammen - Menschen, die ohne Wohnung sind und teilweise auf der Straße leben. Fand die Feier in den vergangenen Jahren im Paderborner Dom statt, wurde sie in diesem Jahr in die benachbarte Gaukirche verlegt.
Diakon Diether Wegener und der Salesianer Pater Bernd führten durch die Feier. In den gut gefüllten Reihen war die vorweihnachtliche Stimmung noch stärker zu spüren als im größeren Dom. Eine Gemeinschaft von sozialen Trägern aus Paderborn finanzierte Essen und Geschenke. In diesem Jahr hatten sich zum ersten Mal Vereine und Verbände zusammengetan, die Menschen von der Straße in Paderborn unterstützen. Dazu gehörten SKM und IN VIA, beides Fachverbände der Caritas, sowie KIM und die Initiative Padermahlzeit, die die Anlaufstelle "Gasthaus" in der Heiersstraße unterhält.
Schwester Elrike las die eingesammelten Fürbitten vor. In der Gaukirche herrschte aufmerksame Stille. Foto: cpd / Flüter
Das "Licht" war das Leitmotiv der Feier in der Gaukirche. In den Sitzbänken lagen kleine elektrische Kerzen für die Teilnehmenden bereit. Als sie entzündet wurden, erlosch das Licht im Kirchenschiff, während zwei große Lichter durch den Mittelgang zum Chor getragen wurden. Die Fürbitten, vorgetragen von der Vincentinerin Schwester Elrike, schlossen sich an. Die Teilnehmenden hatten ihre Wünsche, ihren Schmerz und ihre Hoffnungen auf einen kleinen Papierstern notiert. Die Fürbitten bezogen sich zumeist auf die Familie, Eltern, die Gesundheit, verstorbene Freunde und Partner.
Nach den persönlichen Segenswünschen, die sich die Menschen spendeten, die nebeneinander in der Kirche saßen oder standen, ging es gemeinsam in das Forum St. Liborius nebenan, wo ein Festessen auf die "Geschwister von der Straße" wartete. Auch dieses Zusammensein ist seit vielen Jahren beliebt.
Alle Teilnehmenden konnten ihre auf einen Papierstern notierten Bitten, Wünsche und Hoffnungen abgebenFoto: cpd / Flüter
Wie es sich für eine Weihnachtsfeier gehört, gab es Bescherung für alle. In diesem Jahr fehlte allerdings ein geschätzter Teil des Päckchens, der Tabak, der eigentlich als unverzichtbar gilt. Kurz vor Weihnachten hatte ein institutioneller Spender abgesagt. Das minderte aber nicht die weihnachtliche Stimmung im Forum St. Liborius.
Der Caritasverband für das Erzbistum Paderborn (kurz: Diözesan-Caritasverband) bildet das Dach, unter dem über 200 katholische Träger der Alten- und Gesundheitshilfe, der Jugend- und Behindertenhilfe und weiterer Dienste mit rund 70.000 Beschäftigten zu Hause sind. Das Verbandsgebiet deckt Ost- und Südwestfalen sowie das östliche Ruhrgebiet ab, also etwa ein Drittel des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen. Hinzu kommen kleine Bereiche in Nordhessen und Niedersachsen (zur Karte des Verbandsbereiches (als pdf)). Dem Diözesan-Caritasverband sind 23 Orts- und Kreis-Caritasverbände als Gliederungen angeschlossen. Der Diözesan-Caritasverband Paderborn ist einer von fünf Spitzenverbänden der Caritas innerhalb der Freien Wohlfahrtspflege Nordrhein-Westfalens.