Gegen den Mangel an Lehrpersonal in der Pflege richtet sich das Elsbeth-Rickers-Stipendiums, das 2025 an zehn Stipendiaten verliehen wurde. Bei der Verleihung waren Diözesan-Caritasdirektorin Esther van Bebber (links), die Initiatorin Eva Maria Müller (2. v. r.) und weitere Mitglieder des Auswahlgremiums dabei. (Foto: cpd/Markus Jonas)
Beim Fachkräfte-Mangel an der Wurzel ansetzen und für dringend benötigtes Lehrpersonal sorgen: Das hat sich der Caritasverband für das Erzbistum Paderborn auf die Fahne geschrieben. Bereits zum vierten Mal vergab er zehn Stipendien für ein Studium der Pflegepädagogik. Damit förderte die Caritas seit Start des Programms im Jahr 2022 insgesamt 39 Studierende, die sich für die dringend benötigte Qualifikation in der Pflegepädagogik entschieden haben.
Die Stipendienvergabe fand in feierlichem Rahmen im Paderborner Hotel Aspethera statt. "Mit Ihrem Mut, sich berufsbegleitend auf ein anspruchsvolles Studium einzulassen, sind Sie Teil der Lösung für den akuten Mangel an Lehrkräften in der Pflege", sagte Diözesan-Caritasdirektorin Esther van Bebber. "Das Elsbeth-Rickers-Stipendium gibt Ihnen die notwendige Rückendeckung, damit Sie als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren künftig Ihr Wissen an kommende Generationen von Pflegefachkräften weitergeben können."
Benannt ist das Stipendium nach Elsbeth Rickers (1916-2014), der "Grande Dame" der Caritas im Erzbistum Paderborn. Sie war Krankenschwester, Politikerin und alleinerziehende Mutter, die sich seit 1945 mit großer Tatkraft für Notleidende einsetzte. Rickers gründete 1949 die erste Familienpflegeschule in Deutschland und 1956 die erste Pflegevorschule in Nordrhein-Westfalen. 20 Jahre lang war sie stellvertretende Vorsitzende des Diözesan-Caritasverbandes Paderborn.
Die Nachfrage nach dem Stipendium ist ungebrochen hoch. Zehn Pflegefachkräfte erhielten die begehrte Zusage. Die Stipendiaten kommen aus Krankenhäusern sowie ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen im gesamten Gebiet der Caritas im Erzbistum Paderborn - von Bielefeld und Dortmund bis in die Kreise Paderborn, Höxter, Soest und ins Hochsauerland.
"Wir brauchen dringend mehr qualifizierte Pflegepädagogen, damit Pflegeschulen die geforderten Ausbildungsstandards erfüllen können", erklärte Eva Maria Müller, zuständige Referentin im Diözesan-Caritasverband und Initiatorin des Programms. "Das Stipendium sorgt dafür, dass geeignete und motivierte Pflegekräfte ein Studium aufnehmen können, ohne dass finanzielle oder familiäre Umstände ein Hindernis darstellen. Gleichzeitig bietet es Caritas-Trägern, Privatpersonen und weiteren Unterstützern die Möglichkeit, dem Fachkräfte-Mangel ganz konkret entgegenzuwirken."
Die bisherigen Jahrgänge zeigen bereits erste Erfolge: Vier Stipendiatinnen konnten 2025 erfolgreich ihren Masterabschluss erreichen - drei von ihnen mit einer "1" vor dem Komma. "Das ist ein großartiger Beleg, dass wir mit diesem Programm auf dem richtigen Weg sind", so Müller.
Das Elsbeth-Rickers-Stipendium umfasst Zahlungen in Höhe von 730 Euro monatlich - zur Hälfte als Zuschuss, zur Hälfte als Darlehen. Bei erfolgreichem Masterabschluss und anschließender Tätigkeit als Lehrkraft an einer katholischen Pflegeschule im Erzbistum Paderborn wird das Darlehen in einen vollständigen Zuschuss umgewandelt. Damit können die Studierenden über die maximale Förderdauer von 48 Monaten eine Unterstützung von bis zu 35.040 Euro erhalten.
Hinzu kommt eine Beteiligung der Caritas-Träger, die pro Jahr und Studierenden mindestens 900 Euro in das Programm einbringen. "So tragen Verband und Einrichtungen gemeinsam Verantwortung für die Zukunft der Pflegeausbildung", betonte van Bebber.
Info
Die Vergaberichtlinien für das Elsbeth-Rickers-Stipendienprogramm sind unter www.caritas-paderborn.de/stipendium-pflegepädagogik abrufbar. Sie beschreiben die Voraussetzungen, Fördermodalitäten, die Trägerbeteiligung sowie das Bewerbungs- und Antragsverfahren.