Anke Loth, Referentin für Adoptions- und Pflegekinderdienste beim Caritasverband für das Erzbistum Paderborn. (Foto: cpd )
Der Caritasverband für das Erzbistum Paderborn kritisiert, dass in der Berichterstattung über den Messerangriff auf die designierte Bürgermeisterin von Herdecke von vielen Medien betont wird, es handle sich bei den betroffenen Jugendlichen um "Adoptivkinder". "Diese wiederholte Nennung ist nicht nur unnötig, sondern auch medienethisch bedenklich", sagt Anke Loth, Referentin für Adoptions- und Pflegekinderdienste beim Caritasverband für das Erzbistum Paderborn. "Adoptivkinder sind laut bürgerlichem Gesetzbuch (BGB), Paragraf 1754, rechtlich und sozial gleichgestellt mit leiblichen Kindern." Die explizite Hervorhebung des Adoptionsstatus im Kontext einer Gewalttat wirke stigmatisierend und suggeriere eine Andersartigkeit, die weder sachlich relevant noch journalistisch notwendig sei, betont Anke Loth. "Es entsteht der Eindruck, als sei die Tatsache der Adoption ein erklärender oder belastender Faktor - obwohl dafür keinerlei Hinweise vorliegen", sagt sie und appelliert: "Medien tragen Verantwortung für die gesellschaftliche Wahrnehmung von Familienformen. Die wiederholte und meines Erachtens unnötige Differenzierung zwischen leiblichen und Adoptivkindern widerspricht dem Grundsatz der Gleichbehandlung und dem Schutz der Persönlichkeitsrechte von Minderjährigen, wie sie im Pressekodex, Richtlinie 8.1, festgelegt ist", sagt Caritas-Referentin Anke Loth. Und: "Der Caritasverband für das Erzbistum Paderborn spricht Iris Stalzer sein Mitgefühl aus und wünscht ihr gute Genesung und viel Kraft."