Im Reparatur-Café der Caritas-Konferenz Westönnen reparieren Ehrenamtliche Alltagsgegenstände aller Art.Foto: cpd / Sauer
Der bundesweit ausgeschriebene Preis "Im Zeichen des Weinstocks" der Caritas-Konferenzen Deutschlands (CKD) geht an das Reparatur-Café der Caritas-Konferenz St. Cäcilia in Werl-Westönnen. Die Ehrenamtlichen erhielten die mit 500 Euro und einem echten Weinstock dotierte Auszeichnung am Donnerstagabend bei der CKD-Bundestagung in Paderborn. Der Preis wird alle zwei Jahre verliehen und zeichnet zukunftsweisende Projekte von Ehrenamtlichen aus, die in beispielhafter Weise menschliche Begegnung ermöglichen.
Das Reparatur-Café in Werl-Westönnen hilft Menschen, die nicht das Geld haben, ein defektes Gerät zu ersetzen oder reparieren zu lassen. In einem ehemaligen Bauernhof in der Dorfmitte reparieren zwölf Ehrenamtliche Elektrogeräte, Computer, Möbel, Spielzeug oder Fahrräder, während die Gäste mit Kaffee und Kuchen bewirtet werden. "Dabei werden Ressourcen geschont und unnötiger Abfall wird vermieden", begründete die CKD-Bundesvorsitzende Marlies Busse aus Bielefeld die Entscheidung der Jury. "Und als angenehmer Begleiteffekt wird die Haushaltskasse von Familien geschont. Zudem hat sich das Reparatur-Café in Westönnen zu einem gut besuchten Treffpunkt im Dorf entwickelt", berichtete Marlies Busse, die das Projekt im Vorfeld besucht hatte.
Den bundesweiten Preis „Im Zeichen des Weinstocks“ der Caritas-Konferenzen Deutschlands, bestehend aus einem echten Weinstock und 500 Euro Preisgeld, überreichte die Bundesvorsitzende Marlies Busse (2. v. r.) an Werner Wanders, Maria Kemper und Dieter Holtheuer (v. l.) vom Reparatur-Café der Caritas-Konferenz in Werl-WestönnenFoto: cpd/Jonas
Ausgangspunkt für das erst Anfang des Jahres eröffnete Reparatur-Café seien Überlegungen gewesen, wie man Männer für die von Frauen dominierte ehrenamtliche Arbeit der Caritas-Konferenzen gewinnen könne, schilderte die Initiatorin des Reparatur-Cafés Maria Kemper. "Seit 52 Jahren sind jetzt erstmals Männer in unserer Caritas-Konferenz aktiv." Vor allem Ruheständler mit handwerklichen Berufen nähmen sich einmal monatlich defekter Uhren, Heckenscheren oder ferngesteuerter Autos an. Rund 15 bis 20 Kunden kämen durchschnittlich zu den Öffnungszeiten. Parallel zum Reparaturbetrieb sei das Café in einer benachbarten Bauernstube immer gut besucht. Sowohl die Reparaturleistungen wie auch Kaffee und Kuchen werden gegen Spende angeboten. Eine Anschubfinanzierung etwa für die Anschaffung von Werkzeugen erhielt das Reparatur-Café von der CaritasStiftung für das Erzbistum Paderborn. Unterstützung gab es auch vom Caritasverband für den Kreis Soest.
Im August hatte die Caritas-Konferenz aus Westönnen mit ihrem Reparatur-Café bereits den zweiten Platz beim Pauline-von-Mallinckrodt-Preis der CaritasStiftung für das Erzbistum Paderborn belegt.