Diskriminierung
Diskriminierung ist die Benachteiligung (auch Schlechterbehandlung oder Ungleichbehandlung) von bestimmten Menschen durch das Verhalten einer Person, durch eine Vorschrift oder eine Maßnahme. Als Ergebnis haben betroffene Personen geringere Chancen als anderen Gruppen beim Zugang zu oder bei der Inanspruchnahme von gesellschaftlichen Ressourcen wie Bildung, Gesundheit, Arbeit, Wohnraum oder Dienstleistungen. Der juristische Tatbestand der Diskriminierung ist laut Allgemeinem Gleichbehandlungsgesetz (AGG) dann erfüllt, wenn "(1) die Benachteiligung von Menschen (2) aufgrund eines schützenswerten Merkmals (3) ohne sachliche Rechtfertigung" erfolgt.
Bei Diskriminierung geht um ein konkretes Verhalten, das auf einer weltanschaulich begründeten Werteentscheidung beruht und durch die eine als minderwertig bezeichnete Gruppe oder Einzelperson im realen Leben benachteiligt wird. Das deutsche Recht verwendet den Begriff der "Benachteiligung”, wogegen das europäische Recht von "Diskriminierung" spricht. Die folgenden Zahlen sind dem Ergebnisbericht "Diskriminierungserfahrung in Deutschland" entnommen, der 2017 im Auftrag der Antidiskriminierungsstelle des Bundes vom Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung an der Humboldt-Universität zu Berlin unter Leitung der Migrationsforscherin Prof. Naika Foroutan, erstellt wurde:
- anhand des Geschlechts- bzw. der Geschlechtsidentität zeigt sich, dass Frauen knapp fünfmal so häufig Geschlechtsdiskriminierung erleben wie Männer: So gaben 14,9 Prozent der Frauen, aber nur 3,2 Prozent der Männer an, anhand ihres Geschlechts benachteiligt worden zu sein.
- Mit 23,2 Prozent gaben rund ein Viertel der Personen mit Migrationshintergrund an, in den vergangenen 24 Monaten aus rassistischen Gründen oder aufgrund ihrer (ethnischen) Herkunft benachteiligt worden zu sein.
- Diskriminierungserfahrungen aufgrund ihrer Religion gaben 6,2 Prozent der Christen und Christinnen und 7,8 Prozent der Konfessionslosen an.
- Diskriminierungserfahrungen aufgrund der sexuellen Orientierung werden vor allem von nicht heterosexuellen Personen gemacht: 27,7 Prozent gaben an, deshalb diskriminiert worden zu sein.
- Von Diskriminierungserfahrungen aufgrund einer Behinderung oder chronischen Krankheit berichteten insgesamt 7,9 Prozent der Befragten in der bevölkerungsrepräsentativen Stichprobe.
- Rund 20,3 Prozent der Befragten, die ein monatliches Haushaltseinkommen von unter 1.500 Euro angeben, haben in den letzten 24 Monaten schon einmal Diskriminierung erlebt, während diese Diskriminierungserfahrungen in den höheren Einkommensklassen mit 6,0 Prozent bzw. 2,6 Prozent deutlich seltener vorkommen.