Ablehnen, abwerten, ausgrenzen: Vorstellungen von Ungleichwertigkeit
Die Bandbreite dieser Vorstellungen und Positionen ist beachtlich: Rassismus oder Antisemitismus gehören dazu, aber auch Ablehnungshaltungen aufgrund von Religion, sexueller Orientierung, Behinderung oder anderen Merkmalen wie Langzeitarbeitslosigkeit oder Wohnungslosigkeit.
Wenn die Qualität einer demokratischen Gesellschaft sich daran zeigt, wie unterschiedliche Bevölkerungsgruppen miteinander umgehen, so sehen viele Menschen diese Qualität zurzeit bedroht. Auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in pädagogischen und sozialen Einrichtungen erleben beruflich, im öffentlichen Raum und privat, dass Ausmaß und Schärfe der Zustimmung zu Positionen der Abwertung und Ausgrenzung von missliebigen gesellschaftlichen Gruppen zugenommen haben. Sie sind konfrontiert mit Verhalten und Haltungen, die häufig zu Benachteiligungen, Ausgrenzungen und sogar zu Gewalt gegenüber den Adressaten ihrer Arbeit führen. Ablehnung und Ausgrenzung lassen sich quer durch alle Sozial- und Bildungslagen, Altersgruppen, Weltanschauungen, ethnische und nationale Zugehörigkeiten und Geschlechter finden.
Keine gesellschaftliche Gruppe kann sich frei machen vom Einfluss, den Ungleichwertigkeitsvorstellungen haben. Sogar Menschen, die selbst von Ausgrenzung, Abwertung und Diskriminierung betroffen sind, zeigen ablehnende, abwertende und ausgrenzende Haltungen gegenüber anderen Gruppierungen. Es ist davon auszugehen, dass es immer und überall einen bestimmten Anteil von Menschen geben wird, die anfällig sind für Vorstellungen von Ungleichwertigkeit.