Nähe zeigen trotz Abstandsgebot - dazu will der Diözesan-Caritasverband Paderborn Alt und Jung mit der Aktion "Ich MIT dir" ermutigen. Dabei greift die Aktion auch die Morsezeichen auf, mit denen im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts erstmals Kommunikation und Nähe über eine größere Entfernung ermöglicht wurden. "Auch wenn vieles zurzeit nicht möglich ist, sollen zumindest einfache Zeichen gesetzt werden, dass man den anderen sieht und nicht vergisst", erklärt Marie-Luise Tigges vom Referat Altenhilfe beim Diözesan-Caritasverband.
Denn viele Menschen litten durch den weiter andauernden Lockdown in der dunklen Jahreszeit unter Einsamkeit. "Es geht kaum noch jemand vor die Tür. Besuche und Feste finden nicht statt. Der Smalltalk mit dem Nachbarn fehlt", sagt die Ehrenamts-Beauftragte Pia Winkler. "Allen geht gerade ein bisschen die Puste aus." Das altertümlich wirkende Morsen könne ganz praktisch, aber auch sinnbildlich genutzt werden, um auf unterschiedlichste Weise mit anderen in Kontakt zu treten oder in Kontakt zu bleiben.
Unter www.ich-mit-dir.de werden Ideen und Inhalte rund um das Thema "Morsen" und "in Kontakt bleiben" präsentiert: Ein Videoclip zum Weitermorsen, Bastelideen, Morse-Rätsel, Geschichten und Aktionsideen wie ein Fenstertheater, das das Theater Paderborn zur Verfügung stellte. Ein Aktionsflyer mit dem Morsealphabet und einer Postkarte animiert zum sofortigen Aktivwerden und dazu, sich bei Bekannten, Verwandten oder auch Nachbarn zu melden. Der Flyer wird in den nächsten Tagen auch an Altenheime, Tagespflegeeinrichtungen und örtliche Fachberatungsstellen der Caritas verschickt, aber auch an öffentlichen Orten ausgelegt.
Gefördert wird die Aktion "Ich MIT Dir" durch den Weihnachtsfonds des Erzbistums Paderborn. "Es würde mich freuen, wenn diese Corona-Pandemie zumindest den positiven Nebeneffekt hat, dass Menschen bewusster Kontaktmöglichkeiten suchen", sagt Marie-Luise Tigges.