Caritas-Mitglied werden
Starkes Team: Caritas-Ehrenamtliche in Dortmund-Kurl(Foto: privat)
Starkes Team: Caritas-Ehrenamtliche in Dortmund-Kurl(Foto: privat)
Ich habe das Ehepaar nach ihrem goldenen Hochzeitstag mit einem kleinen Geschenk und den besten Glückwünschen überrascht. Während wir gemütlich zusammen sitzen, erzählen die beiden von ihrer Feier und zeigen mir stolz ein Fotobuch von ihrem besonderen Tag.
Seit etwa 30 Jahren besuche ich das Ehepaar zu den Caritassammlungen, werde immer freundlich hereingebeten und mit einer großzügigen Spende bedacht. So ist es auch für mich eine Freude, ihnen etwas für ihre Unterstützung der Caritas zurückzugeben.
Während meiner Caritas-Sammlung öffnete mir eine junge Frau. Sie hielt ein Baby auf dem Arm, der größere Bruder, etwa vier Jahre alt, stand daneben. Ich wurde hereingebeten. Die Mutter gab mir einen etwas höheren Geldbetrag. Ich wollte wechseln, aber sie winkte ab und sagte: "Wir haben in diesem Jahr so viel Glück gehabt. Der Kleine war anfangs sehr, sehr krank. Die Lungen wollten nicht arbeiten. Aber nun ist alles in Ordnung. Da möchte ich wenigstens, dass anderen armen kranken Kindern geholfen werden kann." Der große Bruder war plötzlich weg, kam aber wieder und hielt mit seine Hand entgegen. Er strahlte mich an und öffnete seine kleine Faust. Darin befanden sich 30 Cent. Sein Wunsch: Auch dieses Geld sollte für arme kranke Kinder bestimmt sein.
Als Caritas-Konferenz betreuten wir von November 2016 bis März 2017 zahlreiche syrische Flüchtlingsfrauen. An einem Nachmittag kam eine Dame mit starken Zahnschmerzen zu dem Kurs. Eine unserer Caritasfrauen ging spontan mit ihr zum Zahnarzt und regelte unkompliziert die Kostenübernahme. Die syrische Frau war so dankbar, dass sie uns zu einem syrischen Mittagessen zu sich nach Hause einlud. Wir lernten viel von ihrer Kultur und auch von ihrem Schicksal. Eine beeindruckende, zu Herzen gehende Geschichte.
Mit Geburtstagsgrüßen und einem kleinen Geschenk von unserer Kirchengemeinde und der Caritas fuhr ich nachmittags zu einem älteren Gemeindemitglied. Als ich klingelte und mir geöffnet wurde, gratulierte ich und merkte schon, dass mein Gegenüber sehr verwundert war. "Nein, nein, ich habe nicht Geburtstag!" Eine kleine Pause, dann die Frage: "Welches Datum haben wir heute?" Als ich ihm antwortete, hellte sich sein Gesicht auf, lächelte und er rief "Ja, ich habe Geburtstag." Er freute sich sehr über mein Kommen.
Bei einer Tasse Kaffee haben wir noch ein wenig geplaudert und als ich mich verabschiedete, hatte ich das gute Gefühl, einen Menschen ein wenig glücklicher gemacht zu haben.