Das bundesweit beachtete Paderborner Caritas-Projekt zum fairen Einsatz polnischer Betreuungskräfte "CariFair" ist jetzt auch Thema der künstlerischen Auseinandersetzung. Die Berliner Fotografin Marlene Pfau hat die Arbeit einer Betreuungskraft in einem Haushalt im Kreis Paderborn mit ihrer Kamera begleitet. Die Perspektive der Bilder richtet sich dabei auf die Beziehung der beiden Hauptpersonen, deren Situation unterschiedlicher nicht sein kann: einerseits das durch Migration gekennzeichnete Leben der Betreuungskraft, andererseits der von einer Demenz-Erkrankung bestimmte Alltag der betreuten alten Dame. Trotz aller Unterschiedlichkeit erzählen die Bilder von einer engen Beziehung der beiden Frauen. Unter dem Titel "Sorgearbeit" sind Marlene Pfaus Fotografien vom 5. bis 28. Februar im Kreishaus Paderborn, Aldegreverstr. 10-14, zu sehen. Die öffentliche Ausstellungseröffnung ist am Dienstag, 5. Februar, um 14 Uhr.
Das Projekt CariFair wurde als alternatives Konzept der vielfach gängigen Rund-um-die Uhr-Betreuung von den Caritasverbänden Soest, Olpe und Paderborn in Kooperation mit dem Diözesan-Caritasverband Paderborn entwickelt: In Zusammenarbeit mit der polnischen Caritas unterstützt die Caritas in Deutschland pflegebedürftige Menschen und ausländische Arbeitskräfte gleichermaßen. Durch polnische Caritasverbände werden interessierte Arbeitskräfte in Polen geschult und auf eine Tätigkeit in deutschen Haushalten vorbereitet. Die Arbeitsverhältnisse werden zwischen den Pflegebedürftigen und der polnischen Betreuungsperson geschlossen. Die Betreuungskräfte werden nur bei Personen eingesetzt, die von einer Caritas-Sozialstation beraten, begleitet oder ambulant gepflegt werden.
Das Projekt CariFair wurde mehrfach ausgezeichnet, so mit einer Ehrung durch die Menschenrechtsbeauftragte der polnischen Regierung sowie mit dem Innovationspreis im Bereich der häuslichen Pflege, verliehen durch den Vincentz-Verlag.