Theo Hesse, Fachbereichsleiter Soziales, verkündete diese Entscheidung der Stadt gestern vor Ort. Der Hort mit Maria Ostafitschuk als Leiterin kümmert sich um 22 Kinder der Ludgeri-Schule, die im Offenen Ganztag (OGS) nicht genug gefördert werden könnten, und ist in das Netzwerk sozialer Einrichtungen eingebunden, das im Hammer Norden tätig ist - und das besteht aus dem Stadtteilbüro Hamm-Norden, der LudgeriSchule, der vom Friedrich Wilhelm-Stift getragenen Ludgeri-OGS und der Familienhilfe des Jugendamtes.
Bild links: Die Stadt fianziert den Kinderhort Ludgeri mindestens noch zwei Jahre - das teilte Theo Hesse, Fachbereichsleiter Soziales (links), der Hort-Leiterin Maria Ostafischuk (vorne) und ihren Kollegen aus dem Netzwerk des Hammer Nordens mit. (Foto: Wiemer)
Der Kinderhort Ludgeri ist einer von nur noch drei Horten in Hamm. Die anderen Horte wurden in den vergangenen Jahren durch die Offenen Ganztagsschulen ersetzt - aus konzeptionellen und finanziellen Gründen, denn ein Hort braucht mehr Personal. So ist es auch hier: Drei hauptamtliche Mitarbeiter teilen sich zwei ganze Stellen, hinzu kommen ehrenamtlich tätige Mitarbeiterinnen. Und: Die OGS der Ludgeri-Schule betreut laut Schulleiterin Heidi Gudrun Walter derzeit 117 Kinder - da könnten Kinder mit erhöhtem Förderbedarf auch untergehen. Walter beschreibt, wie manche Kinder in der OGS an ihre Grenzen kämen: "Da geht es zum Beispiel um Aggressivität, manche Kinder ziehen sich aber auch komplett zurück, und es geht natürlich auch um die Hausaufgabenbetreuung." Hort-Leiterin Ostafitschuk sagt, im Hort könnten sie und ihre Mitarbeiterinnen auch Beziehungsarbeit leisten, aufgedrehte Kinder auffangen und mit ihnen Gespräche führen, sowie zur Respektierung von Grenzen und Regeln beitragen. "Dazu leisten wir auch viel Elternarbeit", sagt sie, "wir beraten sie in Sachen Förderung, oder wenn sie mit Schule oder Ämtern zu tun haben."
18 der 22 Kinder kämen aus frisch eingewanderten Familien. Klaus Köller, Leiter des Stadtteilbüros Hamm-Norden, beschreibt die Situation der Familien. Er verweist auf beengte Wohnverhältnisse -
fünf bis achtköpfige Familien leben auf 60 bis 80 Quadratmetern - und eingeschränkte Bildung: "Manche Eltern wurden in ihrer südosteuropäischen Heimat selbst ausgegrenzt, haben nicht an Bildung teilnehmen können und leben jetzt in einer völlig neuen Umgebung mit fremder Sprache", sagt er. Er betont auch: "Die meisten dieser Eltern haben ein großes Interesse am Fortkommen ihrer Kinder und sind für jede
Hilfe dankbar." Und so war der Fachbereichsleiter Soziales sehr zufrieden, dass er die Weiterfinanzierung des Hortes verkünden konnte, und lobte die geleistete Arbeit. Die aus schwierigen Verhältnissen stammenden Kinder seien mit Hilfe des Hortes und des Netzwerks sozialer Einrichtungen auf einem guten Weg, sagte Hesse, und es sei immer noch günstiger, durch frühe Förderung kein Kind zurückzulassen als später mehr Geld für Familienhilfe auszugeben. (WA, mig)